Buß- und Bettag

Ganz oder gar nicht

von Redaktion

DIRK WALTER

Es ist ein Elend mit dem Buß- und Bettag. Niemand ist glücklich damit. Ein Leidtragender ist die evangelische Kirche. Sie will eigentlich einen gesetzlichen Feiertag, an dem alle freihaben. Das ist nach Lage der Dinge nicht durchsetzbar, auch wenn der Ministerpräsident jetzt ein Protestant ist. Im Koalitionsvertrag von CSU und FW ist das Thema keine Zeile wert. Hauptbetroffene indes sind die Eltern. Sie können zu Recht nicht verstehen, warum ihre Kinder freihaben und sie nicht. Wer hat sich das nur ausgedacht? Es macht noch nicht einmal Sinn, wenn man den Buß- und Bettag ernst nimmt – sollen ihn denn die Kinder alleine feiern? In eine etwas heikle Lage versetzt der halbscharige Feiertag auch die Lehrer. Gut, in manchen Schulen ist der Besuch einer Fortbildungsveranstaltung Pflicht. In anderen aber nicht. Oft drückt auch der Schulleiter ein Auge zu.

Es sollte eine Entscheidung her: ganz oder gar nicht. Warum macht man es nicht so wie bei Mariä Himmelfahrt? Der Buß- und Bettag könnte in jenen Gemeinden ein richtiger Feiertag sein, in denen die Bevölkerungsmehrheit evangelisch ist. Das sind nach Lage der Dinge 352 Gemeinden in Bayern. Die jetzige Regelung stellt jedenfalls niemanden zufrieden.

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