Mit dem Doppeldecker in die Zukunft

von Redaktion

Neue Züge, neue Takte und ein Flughafenexpress in die Oberpfalz – zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember stehen bei den Regionalzügen der Deutschen Bahn einige Veränderungen an. Auch ein neues, für Familien attraktives Ticket wird es geben.

VON DOMINIK GÖTTLER

München – 124 Millionen Fahrgäste sind im vergangenen Jahr mit den Regionalzügen der Deutschen Bahn in Bayern gefahren. Tendenz: steigend. Um dem wachsenden Bedarf vor allem in den Hauptverkehrszeiten Herr zu werden, will die DB Regio Bayern 500 Millionen Euro in neue Züge investieren. Angesichts der stetig wachsenden Bevölkerung in Bayern mahnt DB-Regio-Chef Hansrüdiger Fritz aber auch: „Ohne weitere massive Investitionen in die Infrastruktur wird es nicht gehen.“ Ein Überblick über die wichtigsten Änderungen zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember.

Flughafenexpress

Im Stundentakt können Urlauber aus der Oberpfalz künftig mit dem Regionalzug von Regensburg über Landshut und Freising zum Flughafen München fahren – ohne umzusteigen. 78 Minuten dauert die gesamte Fahrt. Zum Einsatz kommen Elektrotriebwagen der Baureihe ET 442. Ab Dezember sollen außerdem zusätzliche Stauflächen für Gepäck eingebaut werden, damit die Reisenden im Zug nicht über ihre Koffer stolpern.

München-Nürnberg

Ab Sommer 2019 soll die beliebte Expressstrecke von München nach Nürnberg die schnellste Regionalverkehrsstrecke Deutschlands sein. Dann nämlich sollen endlich die neuen Doppelstock-Züge von Skoda in Betrieb genommen werden, deren Einsatz wegen Lieferschwierigkeiten immer wieder verschoben werden musste. Die Züge auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke bieten um 50 Prozent mehr Platz und sind mit bis zu 190 Stundenkilometern unterwegs – und dadurch nur rund eine halbe Stunde langsamer als der ICE. Dafür gilt bei ihnen aber das Bayern-Ticket. Auf der regulären Regio-Strecke von München über Ingolstadt und Treuchtlingen nach Nürnberg wird nun verstärkt die „Twindexx“-Flotte eingesetzt. DB-Regio-Chef Hansrüdiger Fritz nennt diese Züge die „Lastenesel“ des Nahverkehrs. In der Ausführung mit sechs Wagen finden darin 695 Passagiere einen Sitzplatz. Mittelfristig will die Bahn flächendeckend in die Doppelstock-Züge investieren, die auch auf der Expressstrecke Main-Spessart eingesetzt werden.

Außerfernbahn

Ausflügler müssen im nächsten Jahr vermehrt Wartezeiten einplanen, wenn sie mit der Außerfernbahn in die Berge fahren wollen. Die Strecke verbindet Garmisch-Partenkirchen über Reutte in Tirol mit Kempten im Allgäu. Doch die Strecke ist in die Jahre gekommen, deshalb plant die österreichische ÖBB größere Erneuerungsarbeiten. Dadurch können einzelne Fahrten länger dauern als üblich, an Wochenenden entfallen am Vormittag zwei Zugpaare zwischen Garmisch-Partenkirchen und Lermoos. Zudem verlängert sich teilweise die Aufenthaltszeit beim Umstieg in Reutte nach Kempten um rund eine halbe Stunde.

Südostbayernbahn

Bei der Südostbayernbahn wird der bisherige Zwei-Stundentakt von Mühldorf nach Salzburg auf einen Stundentakt ausgeweitet. Auch zwischen Garching an der Alz und Traunstein sind künftig unter der Woche sieben statt fünf Zugpaare im Einsatz.

Das neue Ticket

Für Strecken mit einer Länge von maximal 50 Kilometern – also zum Beispiel von Weilheim nach München – können Bahnreisende künftig auf das „Bayern-Hopper“-Ticket zurückgreifen. Es kostet 13,60 Euro hin und zurück, bis zu drei Kinder unter 15 Jahren dürfen kostenlos mitfahren. Es gilt unter der Woche ab 9 Uhr, am Wochenende den ganzen Tag.

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