Protestanten-Parlament unter der Zugspitze

von Redaktion

Evangelische Landessynode tagt ab Sonntag in Garmisch-Partenkirchen

Garmisch-Partenkirchen – Die kirchlichen Finanzen stehen im Mittelpunkt der Herbsttagung der bayerischen Landessynode in Garmisch-Partenkirchen. Die 108 Synodalen, die vom Sonntag, 25. November, bis Donnerstag, 29. November, im Garmischer Kongresshaus zusammenkommen, erwarten dank der guten Konjunktur erfreuliche Zahlen.

Im vorgelegten kirchlichen Haushalt für 2019 sind Einnahmen in Höhe von knapp 960 Millionen Euro geplant, denen gut 935 Millionen Ausgaben gegenüberstehen, wie die Landeskirche mitteilte. Die gute Finanzlage ermögliche auch einen Nachtragsaushalt für 2018 von 15 Millionen Euro, der den Gemeinden und den Bereichen Pflege und Flüchtlinge zugutekommen soll. Die Kirchensteuereinnahmen für 2019 bleiben nach Aussage des kirchlichen Finanzchefs Erich Theodor Barzen stabil. Die Landeskirche geht von 792 Millionen Euro aus.

Neben dem Haushalt muss das Kirchenparlament der 2,4 Millionen bayerischen Protestanten auch über den Vorschlag entscheiden, das „Besondere Kirchgeld“ abzuschaffen (wir berichteten). Nicht zu verwechseln ist das aber mit dem normalen Kirchgeld, das ein Prozent der Lohnsteuer beträgt und zur Finanzierung der kirchlichen Arbeit vor Ort dient. Ein weiteres Thema der Synode wird das umfassende Reformkonzept „Profil und Konzentration“ sein, mit dem die Kirche wieder neu die Menschen mit der biblischen Botschaft erreichen will. Das evangelische Kirchenparlament, das zwei Mal im Jahr in unterschiedlichen bayerischen Städten zusammenkommt, bestimmt den Kurs der Kirche. Die Synodalen, in der Mehrzahl Laien, entscheiden über Personalfragen, den Haushalt und wählen den Landesbischof.

Spannend ist Garmisch-Partenkirchen für die Synodalen, weil sich die Protestanten im Loisachtal Anfang 2017 zu einer Gemeinde zusammengetan haben. Pfarrerin Uli Wilhelm versucht, den Zusammenhalt der sechs Ortschaften zu stärken. Stark geprägt ist die 29 000-Einwohner-Gemeinde durch den Tourismus (1,5 Millionen Übernachtungsgäste pro Jahr). Darunter viele Gäste aus Nah- und Fernost. epd

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