München – Drei bayerische Hochschulen sollen künftig Studiengänge für Hebammen anbieten, wie Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) gestern bekannt gab. Angehende Hebammen können sich an der Katholischen Stiftungshochschule für angewandte Wissenschaften in München, der Technischen Hochschule in Regensburg und an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Landshut akademisch ausbilden. „Aus persönlicher Erfahrung als Vater von zwei Kindern weiß ich, dass Hebammen für junge Familien unverzichtbar sind“, sagte Sibler. Die Ausbildung an einer Hochschule soll den Beruf attraktiver machen und den Hebammenmangel in Bayern bekämpfen.
Der Deutsche Hebammenverband fordert seit Jahren, dass die Ausbildung des Nachwuchses an Hochschulen stattfinden soll. „Die heutigen Arbeitsinhalte, die gesetzlichen Anforderungen sowie die große Verantwortung erfordern ein Ausbildungsniveau auf Bachelorebene“, sagte Verbandspräsidentin Ulrike Geppert-Orthofer kürzlich. Bisher lernten Hebammen ihr Fach vor allem in einer dreijährigen Ausbildung. Künftig soll das nur noch über einen dualen Hebammenstudiengang möglich sein, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Oktober verkündete. Damit will die Bundesregierung eine EU-Vorgabe umsetzen, die eine Akademisierung der Hebammenausbildung bis 2020 vorschreibt. lby