München/Füssen – Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember übernimmt die Bayerische Regiobahn (BRB) die Strecke von München nach Füssen. 28 fabrikneue Fahrzeuge wurden dafür angeschafft, sie sollen das Aushängeschild der BRB werden. Doch wie jetzt bekannt wurde, wird der Start nicht reibungslos ablaufen.
Wie die Bayerische Regiobahn mitteilte, habe sie dreieinhalb Wochen vor Betriebsstart von der DB Netz AG, die für die Eisenbahninfrastruktur verantwortlich ist, eine unerfreuliche Nachricht erhalten. Derzeit läuft auf der Strecke noch eine Baumaßnahme, die mit der Elektrifizierung des Allgäus im Zusammenhang steht. Und diese Bauarbeiten dauern nun länger als geplant. Das hat zur Folge, dass die Züge des neuen Füssen-Express zum Start entweder massiv verspätet sein werden oder gar ganz ausfallen.
Fabian Amini, Geschäftsführer der BRB, reagiert wenig erfreut auf die Nachricht. „Wir haben zwar Verständnis dafür, dass diese Bauarbeiten für die DB Netz AG von hoher Wichtigkeit sind, nicht aber dafür, dass unsere Fahrgäste und wir dafür die Leidtragenden sein sollen und uns somit ein reibungsloser Betriebsstart unnötig erschwert wird.“ Dass die Informationen so spät übermittelt wurden, zeuge leider erneut von „misslungenem Baustellenmanagement und verspäteter Kommunikation seitens der DB Netz. Die Bayerische Regiobahn behalte sich rechtliche Schritte vor.
Die Deutsche Bahn reagiert kleinlaut: „Wir haben die Details leider sehr spät an die BRB geschickt“, sagt ein Bahn-Sprecher, das sei ein bedauerlicher Fehler. Die Baustelle liege zwischen Kaufering und Buchloe, dort wird die Strecke derzeit elektrifiziert. Der Betrieb sei während der Bauarbeiten zwar nicht komplett lahm gelegt, aber nur „eingeschränkt“ möglich. dg/dw