Der AfD-Schulexperte und die Qual der Wahl

von Redaktion

München – Heute sollen im Bayerischen Landtag die Ausschussvorsitzenden für die kommende Legislaturperiode gewählt werden. Die Besetzung, die sich auf die sechs Parteien im Landtag nach Proporz verteilt, ist unstrittig – bis auf eine Personalie: Der AfD-Landtagsabgeordnete und designierte Vorsitzende im Bildungsausschuss, Markus Bayerbach, muss sich auf Kritik gefasst machen. Die SPD-Abgeordneten im Ausschuss haben schon angekündigt, ihn nicht zu wählen, auch Kritik vonseiten der Verbände reißt nicht ab. Gestern rief der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) die Ausschussmitglieder auf, Bayerbach nicht zu wählen. Ein Ausschussvorsitzender habe zwar „lediglich eine ausführende Tätigkeit“, trotzdem sei die Besetzung durch die AfD „auch ein Signal“. So werbe die Partei dafür, „dass Schulklassen möglichst herkunftsdeutsch sein sollen“.

Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, kündigte an, mit Bayerbach im Fall seiner Wahl das Gespräch zu suchen. Bayerbach ist wie berichtet Mitglied im BLLV. Im Landesausschuss sorgte der Bericht unserer Zeitung am Wochenende für längere Diskussionen. Bayerbach soll nun auf die Bildungsstandpunkte und das Menschenbild, das der Verband vertritt, hingewiesen werden. Wenn er anderer Meinung sei, dann stelle sich die Frage nach den Konsequenzen. „Wir haben nicht vergessen, was die AfD im Wahlkampf vertreten hat“, sagte Fleischmann.  dw

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