Traurig saß meine Entenfreundin Klara heute in ihrem Nest. „Was ist los?“, quakte ich. „Gerade war ich noch bester Laune“, meinte Klara. „Mit einem Büschel Stroh im Schnabel habe ich meine Stiefel zum Glänzen gebracht.“ Klara hatte gehört, dass der Nikolaus nur denen seine Gaben bringt, die ihre Stiefel putzen. Zum Glück hatte sie alles nur geträumt. „Als ich die Augen aufschlug, stellte ich fest, dass ich im Schlaf einen Stein blankgeputzt habe“, quakte sie. „Dann fiel mir ein, dass wir Enten gar keine Stiefel haben. Bestimmt geht der Nikolaus einfach an meinem Nest vorbei.“ Ich winkte ab. „Der Nikolaus weiß doch, dass wir Enten keine Schuhe haben“, quakte ich. „Zumal er auch Schutzpatron der Seefahrer ist: Da kennt er sich mit Wasser aus – und bestimmt auch Wasservögeln.“ Da kam mir eine Idee. „Im Mittelalter gab es bei Seeleuten den Brauch, am Abend vor dem Nikolaustages Schiffchen zu basteln und vor die Tür zu stellen, damit der Nikolaus etwas hineinlegt“, quakte ich. Klara war begeistert. „Ein Schiffchen geht auch? Das kriege ich hin.“ Schon war sie weg. Eure Paula