Kerkloh warnt vor Wachstumsskepsis

von Redaktion

München – Der vertrauensvolle Dialog mit der Nachbarschaft ist für Michael Kerkloh, Chef des Flughafens München, entscheidend. In einem Interview mit unserer Zeitung gibt der 65-Jährige, der in einem Jahr in den Ruhestand geht, seinem Nachfolger auf den Weg: „Das Umland muss umfassend in alle wichtigen Entwicklungsprozesse eingebunden werden, denn niemand wird gerne überrascht. Man muss lernen, mit der Region zu atmen.“

Trotz des Moratoriums für die dritte Startbahn passiere viel: „Selten wurde so viel gebaut wie zurzeit.“ Der Bereich außerhalb des Luftverkehrs werde kräftig ausgebaut, der Bahntunnel verlängert, das Ideenzentrum LabCampus vorangetrieben. Dass er über die Entscheidung, die dritte Startbahn auf Eis zu legen, weiter enttäuscht ist, daraus macht Kerkloh keinen Hehl. Er warnt vor einer generellen Wachstumsskepsis: „Jeder will sich doch auch persönlich weiterentwickeln. Warum will man es dann bei der Infrastruktur eines ganzen Landes nicht?“ Der Flughafen München habe nur noch ein unterdurchschnittliches Wachstum, werde 2019 in Europa nicht mehr unter den Top Ten sein. Als Folge des Chaostages am 28. Juli, als eine Reisende aus dem Sicherheitsbereich raus und dann unkontrolliert zurückgekommen ist, kündigte Kerkloh an, dass besondere Lichtschranken künftig Passagiere erst ins Terminal lassen, wenn sie zweifelsfrei überprüft worden sind.  ham

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