München – Zu warm und zu trocken: „Das Jahr 2018 stand ganz im Zeichen des Klimawandels“, sagt Andreas Friedrich, Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. Es war das wärmste und sonnigste Jahr seit Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen – und gleichzeitig gehört es auch zu dem niederschlagsärmsten Jahren seit 1881. Von April bis November verliefen alle Monate zu warm, zu trocken und sonnenscheinreich. Der Deutsche Wetterdienst hat die Ergebnisse seiner bundesweit 2000 Messstellen ausgewertet. Ein Überblick:
Hitze
Die Durchschnittstemperatur lag in diesem Jahr in Deutschland im Schnitt bei 10,4 Grad. Damit war es um 0,1 Grad wärmer als 2014 – im heißesten Jahr aller Zeiten. Die Temperatur lag sogar 2,2 Grad über dem Mittelwert der Vergleichsperiode 1961 bis 1990, meldet der Wetterdienst. Der heißeste Tag war der 31. Juli: In Bernburg an der Saale zeigte das Thermometer 39,5 Grad an. Die kälteste Nacht meldete Reit im Winkel: am 28. Februar mit minus 22,1 Grad.
Niederschlag
So trocken wie 2018 war es in Deutschland selten. Mit rund 590 Litern pro Quadratmeter erreichte das Jahr nur 75 Prozent seines Durchschnittswertes von 789 Litern pro Quadratmeter. Damit gilt es als eines der niederschlagsärmsten Jahre seit 1881. Von Februar bis November blieben zehn Monate in Folge zu trocken. Am wenigsten Schnee und Regen fiel in Sachsen-Anhalt und Thüringen (rund 250 l/m2), den meisten Niederschlag verzeichnete das Oberallgäu und der Südschwarzwald (örtlich über 1800 l/m2). Der nässeste Tag des Jahres war der 12. Juni: In Mauth-Finsterau im Bayerischen Wald fielen 166,5 Liter Regen pro Quadratmeter. Die höchste Schneedecke abseits der Berggipfel meldete Balderschwang im Oberallgäu am 13. Februar (142 Zentimeter).
Sonnenschein
So viel Sonne gab es noch nie. Der Wetterdienst hat 2018 2020 Sonnenstunden registriert. Damit war es das sonnenreichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Am längsten zeigte sich die Sonne im Berliner Raum, am wenigsten im Sauerland.
Bayern im Vergleich
In keinem anderen Bundesland war die Durchschnittstemperatur 2018 so niedrig wie in Bayern – dennoch sind die 9,9 Grad ein neuer Temperaturrekord. Es war im Schnitt 0,3 Grad wärmer als 2014. Die wärmsten Bundesländer waren Berlin (im Schnitt 11,4 Grad) sowie Bremen und Nordrhein-Westfalen (11 Grad). Bei gut 745 Litern Niederschlag pro Quadratmeter (zuvor: 940 l/m2) lag die Sonnenscheindauer in Bayern bei mehr als 2030 Stunden (1595 Stunden). Heftig getroffen hat Bayern das Sturmtief „Fabienne“. Es tobte am 23. September besonders in Franken. mm