Jede Woche beantwortet ein Oberbayer Fragen rund um seine Heimat. Masterstudent Florian Lotter, 27, ist familiär und sportlich sehr an seine Heimatstadt Olching gebunden. Was ihm noch an der Amperstadt gefällt, erzählt er im Interview.
Sie arbeiten und studieren in München. Warum sind Sie dann in Olching geblieben?
Ich habe, als ich mit Anfang 20 ausgezogen bin, mit meinem Cousin – der auch gleichzeitig mein bester Freund ist – eine WG aufgemacht. In München wäre das allein finanziell schon wesentlich schwieriger. Außerdem lebt hier fast meine gesamte Familie nur ein paar Häuser weiter.
Gibt es noch etwas anderes, was Sie hier hält?
Ja, der Sport. Ich spiele seit meiner Jugendzeit Handball hier beim TSV Olching und habe Ju-Jutsu im SV Esting trainiert. Inzwischen unterrichte dort auch zwei- bis dreimal die Woche Kinder in einem Ju-Jutsu-Kurs.
Das klingt so, als hätte Olching ein breites Sportangebot. Was kann man hier noch erleben?
Es gibt auch ein umfangreiches Kultur- und Freizeitprogramm. Wir haben ein Veranstaltungszentrum – das KOM –, da gibt es ein abwechslungsreiches Programm. Ich hab mir da schon A-cappella-Auftritte angesehen. Dann gibt es bei uns einmal im Jahr das Volksfest und einen Foodtruck-Markt. Doch was Olching einzigartig macht, ist die Speedway-Arena. Der frischgebackene Langbahn-Weltmeister Martin Smolinski kommt von hier.
Was macht für Sie den Ort einzigartig?
Das Besondere für mich ist die Kombination aus moderner Stadt und Leben in der Natur. Man ist vom Nöscherplatz – dem zentralen Platz in Olching – in fünf Minuten Fußmarsch direkt in den Amperauen. Das ist ein großer Grünstreifen entlang der Amper, wo man schön spazieren oder wie ich joggen gehen kann. Das ist wie im Englischen Garten, bloß mit weniger Menschen.
Gibt es auch negative Seiten an Olching?
Hauptsächlich der Bauwahn und der Verkehr. Immer mehr Grünflächen werden zubetoniert. Und der Wohnraum, der dadurch geschaffen wird, ist auch noch so teuer, dass ihn sich kaum einer leisten kann. Dazu nimmt der Verkehr immer mehr zu. Man kann tagsüber kaum noch mit dem Auto in die Stadt fahren, ohne im Stau zu stehen. Deshalb nehme ich meistens das Rad, doch da muss man aufpassen, nicht überfahren zu werden.
Interview: Tom Eldersch