Es schneit und schneit und schneit

von Redaktion

Das erste Wochenende des Jahres wird ein Winterwochenende. Mit enormen Schneemassen, erhöhter Lawinengefahr und der Aussicht auf schwierige Verkehrsverhältnisse.

Lawinengefahr: Obacht, Wintersportler

Die Bergwacht und der Deutsche Alpenverein warnen vor Ski- oder Wandertouren in unsicheren Gebieten. Aktuell besteht in weiten Teilen des Voralpenlandes die Warnstufe 3. Die Einsatzkräfte der Bergwacht sind in Alarmbereitschaft, rechnen aber nicht mit mehr Rettungseinsätzen. „Wenn die Lawinengefahr bei vier oder fünf auf der Skala liegt, sind wesentlich weniger Leute unterwegs“, sagt David Pichler von der Bergwacht Chiemgau. Ähnlich sieht das Thomas Bucher vom Alpenverein: „Die meisten tödlichen Lawinenunfälle passieren bei Gefahrenstufe drei, weil viele das Risiko unterschätzen.“ Laut Bucher wird sich die Lawinengefahr in den nächsten Tagen noch verschärfen. Auf den gesicherten Pisten müsse aber niemand Angst haben.

Im Rückreiseverkehr ist Geduld gefragt

Mit dem Ende der Ferien kehren am Wochenende viele Urlauber zurück. Bei den erwarteten Schneemengen heißt es, Geduld mitzubringen und vorsichtig zu fahren. Experten erwarten neben Staus auch Sperrungen – und Schneekettenpflicht auf höher gelegenen Strecken. Die Zahl der Unfälle stieg bereits witterungsbedingt an. Auf der B472 bei Peiting (Kreis Weilheim-Schongau) verunglückte am Freitag ein 25-Jähriger, er musste aus seinem völlig zerstörten Fahrzeug geschnitten werden. Der bisher schwerste Unfall passierte am Freitag bei Marktsteft im Kreis Kitzingen: Ein Feuerwehrmann war auf dem Heimweg von einem Einsatz, als sein BMW frontal mit einem Lkw zusammenstieß. Er starb an der Unfallstelle.

Bahn und Flughafen in Sorge

Bahn- und Flugreisenden im Freistaat droht ein Verkehrschaos. Die Bahn kündigte eine ganze Palette möglicherweise von Sperrungen oder Verspätungen betroffener Strecken an. Die Züge zwischen Traunstein und Ruhpolding wurden gestrichen. Alle Fahrgäste sollten sich vor Reiseantritt unter 0180/699 6633 oder auf www.bahn.de erkundigen.

Am Flughafen München annullierte die Lufthansa bereits am Freitag 48 Flüge. Weil die Landebahn geräumt und Flugzeuge enteist werden müssen, seien Verspätungen und weitere Annullierungen unvermeidlich.

Bergbahnbetreiber erfreut über Schnee

Für die Betreiber von Bergbahnen und Liften kommt der Schnee gerade recht: Sie rechnen laut einer IHK-Umfrage mit einem guten Wintergeschäft. Antonia Astenstorfer, Sprecherin von Alpen Plus, sagt: „Wir haben immer lieber mehr Schnee.“ Einziges Problem: der angekündigte Wind. „Das macht das Präparieren etwas schwieriger.“

Die Aussichten: Nachschub unterwegs

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für dieses Wochenende mehrere Wetterwarnungen ausgesprochen, darunter eine Unwetterwarnung, Stufe 3, vor starkem Schneefall: „Wir erwarten im Voralpenland bis zu 50 Zentimeter Neuschnee“, sagt Meteorologe Guido Wolz. „In höheren Lagen kann es bis zu einem Meter werden.“ Dazu komme starker bis stürmischer Wind, bis zu 100 Stundenkilometer schnell. „Vor allem in den Alpen erwarten wir eine angespannte Lage, bei diesen Schneemengen geht es in den Extrembereich über.“ Entspannung ist erst mal nicht in Sicht: Die Warnungen gelten bis Montag, zum Dienstag klingen der Schneefall ab. „Die nächsten kräftigen Schneefälle stehen aber schon vor der Tür“, sagt Wolz. KATHRIN BRACK mit dpa

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