Pöcking – Der frische Schnee dämpft den Lärm der Bauarbeiten. Seit Herbst schon wird in der Pöckinger Villa der im Jahr 2003 im Alter von 101 Jahren gestorbenen Regisseurin Leni Riefenstahl gewerkelt. Das elegante Anwesen am Starnberger See, in dem die Filmemacherin seit 1979 lebte, erfährt eine Rundumerneuerung.
Vor knapp einem Jahr wurde bekannt, dass die Villa zum Verkauf steht. Riefenstahls frühere Sekretärin und Alleinerbin Gisela Jahn hatte damals den einheimischen Makler Jürgen Heidinger damit beauftragt. „Die Vorstellung der Erbin und von mir ist, jemanden zu finden, der das Haus erhält und modernisiert“, sagte Heidinger damals. Dies scheint gelungen, Container vorm Anwesen zeugen von Abrissarbeiten innerhalb der Villa.
Leni Riefenstahl war wegen ihrer NS-Propagandafilme (Reichsparteitage, Olympische Spiele 1936) und ihrer Nähe zu Adolf Hitler umstritten. Sie selbst betonte immer, nicht an Politik interessiert zu sein. In ihrem künstlerischen Wirken sei es ihr immer nur um Ästhetik, nicht um Ideologie gegangen, sagte sie kurz vor ihrem Tod. Für die Villa sollen sich zahlreiche Leute interessiert haben. Zwei Drittel aus dem Großraum München. Als Verkaufpreis rief Heidinger die Summe von 1,89 Millionen Euro auf. Ob dies auch erzielt wurde, darüber gibt es aufgrund der Diskretion keine Erkenntnisse. Die neuen Villen-Besitzer sollen aber aus Baden-Württemberg kommen, vom Bodensee. mc