Die Lawinengefahr steigt

von Redaktion

Balderschwang abgeschnitten – Vorsicht im Gebirge

Balderschwang – Es gibt schon Stimmen, die sich mokieren über die vielen Berichte zum Schnee. Der sei doch ganz normal im Winter. Wer das sagt, sollte in die Gemeinde Balderschwang (Kreis Oberallgäu) reisen. Nun ja, es zumindest versuchen – ankommen wird er nicht. Nach einem Lawinenabgang ist der Ort im Allgäu – wie auch einige Orte in Österreich – von der Außenwelt abgeschnitten. Rund 1300 Einwohner und Touristen sitzen in Balderschwang fest. Bürgermeister Konrad Kienle wirkt gelassen. „Das Gefahrenmanagement bei uns funktioniert sehr gut. Ich habe höchsten Respekt vor all den Hilfsdiensten, die unermüdlich zusammenarbeiten.“ Kienle ist zuversichtlich, dass alle Zufahrten ab Mittwoch freigegeben werden können. „Man muss besonnen vorgehen. Lieber einen Tag zu viel sperren als unnötig Gefahren eingehen.“ Und die Touristen? „Sind geduldig. Entscheidend ist, dass sie von ihren Vermietern gut informiert werden.“ Und so ganz verkehrt sei das Abgeschnittensein ja auch nicht. „Das entschleunigt. Es geht ja nichts mehr. Das ist auch nicht schlecht“, sagt der Bürgermeister schmunzelnd.

Bereits am Freitag ging eine Lawine in der Ramsau am Gerstfeld (Kreis Berchtesgadener Land) ab. Sie reichte bis auf das Grundstück des Gasthofs Wörndlhof. Personen wurden nicht verletzt.

Derweil bleibt die Lawinengefahr hoch. Für den Sonntag stufte der Lawinendienst Bayern die Gefahr in den bayerischen Alpen auf Warnstufe 4 von fünf Stufen ein. Die Hauptgefahr geht von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen aus, die sich wegen des Gewichts des Neuschnees auf den alten Schnee lösen könnten. Der Lawinenwarndienst rät ausdrücklich, besonders vorsichtig zu sein.  kjk

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