Evangelische Kirche für Bienen-Volksbegehren

von Redaktion

Kirchengemeinden engagieren sich für Bienen & Co – Mit Postkartenaktionen und Rathausfahrten unterstützen viele evangelische Gemeinden das Volksbegehren zur Artenvielfalt.

München – Von Weiden bis München trommeln evangelische Gemeinden für das Volksbegehren „Rettet die Bienen!“. Viele von ihnen sind ökologisch aktiv und mit dem kirchlichen Umweltsiegel „Grüner Gockel“ ausgezeichnet. So wirbt beispielsweise die Andreaskirche in München-Fürstenried im Schaukasten und auf ihrer Internetseite dafür, sich vom 31. Januar bis 13. Februar in die Listen des Artenschutz-Bündnisses einzutragen. „Wir informieren an drei Samstagen auf dem Wochenmarkt und laden zu einer gemeinsamen Fahrt ins Rathaus ein“, berichtet Gemeindemitglied Anja Knauer. Chormitglieder verteilen Postkarten in Nachbarschaft und Freundeskreis.

Die Andreaskirche trägt seit fünf Jahren das kirchliche Umweltsiegel „Grüner Gockel“. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, eine Blühwiese für Insekten und ein klimaneutral auf Recyclingpapier gedruckter Gemeindebrief sind Teil ihres Umweltprogramms.

Das Volksbegehren, das am Donnerstag startet, wurde von der ÖDP initiiert. Unter dem Slogan „Rettet die Bienen!“ legt es Vorschläge für detaillierte Gesetzesänderungen zum Schutz von Insekten, Amphibien, Vögeln und Wildkräutern vor.

Die Thomasgemeinde in Augsburg-Kriegshaber unterstützt das Volksbegehren ebenfalls – auch wenn der Dekanats-Umweltbeauftragte Hilmar Mante manche Details des Gesetzentwurfs kritisch sieht. Dennoch müsse der Schutz der Artenvielfalt „in die Köpfe“, findet der Ingenieur, der deshalb Werbung für die Kampagne macht und auch selbst unterschreiben will.

Für Kleinlebewesen ist die Thomasgemeinde ein Traum: Ein Insektenhotel und zwei Bienenvölker residieren auf dem Kirchengelände, das Schnittgut des Rasens landet auf dem Kompost, und ein Blühstreifen rund um die Wiese bietet Nahrung und Brutplätze für Bienen, Schmetterlinge und Krabbeltiere aller Art. Als großes Tagungshaus der bayerischen evangelischen Landeskirche unterstützt das „Wildbad Rothenburg“ in Mittelfranken die Kampagne „Rettet die Bienen!“. Seit 2015 hat die Einrichtung den „Grünen Gockel“ und dreht kontinuierlich an den Stellschrauben Bio-Essen, CO2-Emissionen, Abfallvermeidung und Artenvielfalt im großen, an Wildkräutern reichen Park. Das Volksbegehren liegt voll auf Wildbad-Linie, deshalb informiert Stephan Michels, stellvertretender Leiter und Mitglied im Umweltausschuss, per Aushang über die Möglichkeit zur Unterschrift.

In der Frankenmetropole Nürnberg wiederum ist der Lorenzer Laden ein evangelischer Hotspot in Sachen Volksbegehren. Und im oberpfälzischen Weiden gehen die Pfarrer Stefanie Endruweit und Hans-Martin Meuß voran: Am 31. Januar um 8 Uhr wollen sie zu den Erstunterzeichnern des Volksbegehrens im Weidener Rathaus gehören – und dazu auch viele Gemeindemitglieder animieren.  epd

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