Im Gegenteil, Bauern tun sehr viel für Bienen und Insekten. Bereits seit 2011 setzt sich der Bauernverband mit den bayerischen Imkern für blühende Rahmen rund um die Felder ein. Allein im vergangenen Jahr haben bayerische Bauern 140 Millionen Quadratmeter Blühflächen angelegt. Und der Einsatz der Landwirte geht weit über das hinaus: 20 Prozent des Grünlandes werden extensiv bewirtschaftet. Das geht nur dank der Förderung für Umweltmaßnahmen mit mehr als 300 Millionen Euro jährlich in Bayern. Jeder zweite Bauer macht mit, auf 40 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche. Tendenz steigend.
Das Volksbegehren verschweigt das nicht nur, es wird sogar behauptet, dass die Freiwilligkeit nicht funktioniere. Maßnahmen gegen immer mehr Beton und Teer, gegen Mähroboter und Steinwüsten im Garten, gegen grelle Beleuchtung und Freizeitaktivitäten auch im entlegensten Eck Bayerns sucht man im Gesetzesentwurf dagegen vergeblich. Dort ist ausschließlich eine lange Liste mit neuen Vorschriften für uns Landwirte zu finden.
Ist den Initiatoren klar, dass dadurch künftig die Förderung für Blühflächen oder Gewässerrandstreifen wegfallen würde? Dass viele partnerschaftlich durchgeführte Naturschutzmaßnahmen aufs Spiel gesetzt werden? Vor dem Weg ins Rathaus sollte jeder das Kleingedruckte unter der Überschrift „Rettet die Bienen“ lesen und überlegen, ob das wirklich die versprochene Unterstützung für eine umweltschonende, bäuerliche Landwirtschaft ist.