Herr Mergner,

Wollen Sie die Bauern ärgern?

von Redaktion

RICHARD MERGNER VORSITZENDER BUND NATURSCHUTZ

Nein, die Bäuerinnen und Bauern sollen mit diesem Volksbegehren nicht geärgert werden. Gerade sie benötigen eine funktionierende Natur. Das Volksbegehren will das größte Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier stoppen. Wir beobachten einen dramatischen Verlust an Allerweltsarten, wie der Feldlerche oder dem Kiebitz. Dieses Artensterben muss gestoppt werden.

Zudem benötigen Tiere unzerschnittene Lebensräume, deshalb brauchen wir 13 Prozent Biotopverbund. Wenn das Volksbegehren Erfolg hat, bekommt Bayern das fortschrittlichste Naturschutzgesetz Deutschlands. Auch nachfolgende Generationen sollen Vogelstimmen nicht nur als Klingelton auf dem Smartphone hören. Auch Bäuerinnen und Bauern benötigen eine vielfältige Landschaft – ohne Insekten gibt es zum Beispiel keine Bestäubung vieler Nutzpflanzen. Deshalb unterstützen auch Organisationen wie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, die Bioanbauverbände oder die Imker das Volksbegehren. Das Volksbegehren will den Ökolandbau ausbauen, denn der Bedarf für Biolebensmittel ist da und kann aus Bayern allein nicht bedient werden. Außerdem ist Ökolandbau für die Landwirte ökonomisch attraktiver.

Jeder, der etwas gegen das Artensterben tun möchte, muss ins Rathaus gehen. Denn es geht um mehr Lebensraum für Bienen und Schmetterlinge, gesundes Essen durch Ökolandwirtschaft und weniger Gifteinsatz.

Artikel 5 von 11