Aschheim/Ismaning – Rund zwei Milliarden Euro investiert der Bund in den kommenden Jahren in die Ertüchtigung der Autobahnen rund um München, vor allem in die A 99. Dabei nimmt die Autobahndirektion Südbayern, die für den Ausbau zuständig ist, nahezu den gesamten Autobahnring in Angriff. Bei allen Bauabschnitten wurde vordringlicher Bedarf angemeldet.
München-Südwest bis Kreuz München-West
Der westliche Bereich der A 99 verbindet die Stuttgarter Autobahn A 8 im Norden und die Lindauer Autobahn A 96 im Süden. Jeweils zwei Spuren pro Fahrtrichtung reichen nicht mehr aus. Deshalb ist hier ein sechsspuriger Ausbau geplant. Allerdings laufen erst die Voruntersuchungen. Baubeginn ist wohl 2029.
Dreieck Allach bis Dreieck Feldmoching
Fast jeden Morgen staut es sich während des Berufsverkehrs im Allacher Tunnel, berichtete Verkehrsminister Hans Reichhart bei einem Pressetermin an der Baustelle auf der A 99 bei der Anschlussstelle Aschheim/Ismaning. Im Münchner Nordwesten ist deshalb ein achtspuriger Ausbau samt neuer Tunnelröhre zwischen den Dreiecken München-Allach und München-Feldmoching vorgesehen. Doch gerade durch den Tunnel sei der Ausbau höchst komplex, eine rasche Umsetzung nicht möglich. „Wir streben daher an, vorab als Zwischenlösung eine intelligente Verkehrsbeeinflussungsanlage mit temporärer Seitenstreifenfreigabe zu installieren“, sagte Reichhart. Wie berichtet, handelt es sich dabei um ein deutschlandweit einzigartiges Projekt. Derzeit laufen die Gespräche mit dem Bund, der Seitenstreifen könnte ab 2021 freigegeben werden. Das Verkehrsministerium erstellt die Planfeststellungsunterlagen. Der Baubeginn für den achtstreifigen Ausbau steht noch nicht fest. Laut Wolfgang Wüst, scheidender Präsident der Autobahndirektion, dauert es noch gut 15 Jahre.
Kreuz München-Nord bis Aschheim/Ismaning
Seit 2016 läuft der achtspurige Ausbau zwischen dem Autobahn-Kreuz München-Nord und der Anschlussstelle Aschheim/Ismaning im Osten. Es ist ein Dauerärgernis für viele Autofahrer. Immerhin: Ende dieses Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Aschheim/Ismaning bis Kirchheim
Voraussichtlich ab 2021 geht es zwischen den Anschlussstellen Aschheim/Ismaning und Feldkirchen weiter. Auch hier entstehen zwei zusätzliche Spuren.
Kirchheim bis Haar
Der Bereich zwischen den Anschlussstellen Kirchheim und Haar muss noch ein paar Jahre auf den achtspurigen Ausbau warten – wegen des Kreuzes München-Ost. Es soll nach dem Ausbau, der dieses Jahr abgeschlossen wird, gleich ertüchtigt werden. Das erfordert zusätzliche Planungen. Baubeginn: 2028.
Haar bis Ottobrunn
Da sich die Erweiterung am Ostkreuz verzögert, wird der Ausbau zwischen den Anschlussstellen Haar und Ottobrunn vorgezogen. Derzeit werden die Vorentwurfsunterlagen erstellt, ab 2025 soll gebaut werden.
Ottobrunn bis Hofoldinger Forst
Die Überleitung von der A 99 auf die A 8 ist die letzte derzeit geplante Maßnahme. Von Ottobrunn bis zur Anschlussstelle Hofoldinger Forst soll es acht Spuren geben. Voraussichtlich ab 2032 rollen die Bagger.