Landjugend sucht den Superstar

von Redaktion

Kochen, schrauben, Pflanzen kennen – beim Berufswettbewerb der deutschen Landjugend misst sich der Nachwuchs der Grünen Berufe. Unter dem kritischen Blick der Prüfer beweisen die Teilnehmer, dass sie ihr Handwerk beherrschen.

VON DOMINIK GÖTTLER

Fürstenfeldbruck – Alexandra Schweiger schnappt sich die Paprika und hackt sie in symmetrische Würfel. Die Mitstreiterinnen in ihrem Rücken sind ebenso eifrig am Werk. Schnippeln und hobeln im Akkord. Acht Küchenzeilen, acht angehende Hauswirtschafterinnen und ein gemeinsames Ziel: volle Punktzahl im Berufswettbewerb der deutschen Landjugend, der gestern im Grünen Zentrum Puch in Fürstenfeldbruck startete. Eine Aufgabe für die insgesamt 16 Teilnehmer im Bereich Hauswirtschaft lautete: eine kreative Idee für einen „Salat to go“ in einer Schulmensa. Saisonal und umweltbewusst soll er sein – und natürlich gut schmecken.

Es ist eine von vielen Prüfungen, die die bundesweit rund 10 000 Teilnehmer aus Land-, Tier-, Haus- und Forstwirtschaft und aus dem Weinbau in diesem Jahr zu absolvieren haben. Gestern starteten die Vorentscheide, das große Bundesfinale findet im Juni am Ammersee statt. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ließ es sich nicht nehmen, den Wettbewerb in Fürstenfeldbruck persönlich zu eröffnen. „Nicht alle können behaupten, dass sie einen sinnvollen Beruf ausüben. Sie aber tun das jeden Tag“, sagte die Ministerin zu den Teilnehmern. Sie ermunterte den landwirtschaftlichen Nachwuchs außerdem dazu, den Dialog mit den Verbrauchern zu suchen – und auch mal dagegenzuhalten, „wenn dummes Zeug geredet wird“.

Ihre theoretischen Prüfungen hatten die Teilnehmer in Fürstenfeldbruck da schon abgeschlossen. Nun war die Praxis an der Reihe. In der Halle nebenan mussten die Landwirtschafts-Azubis ihre technischen Fähigkeiten beweisen – indem sie unter dem kritischen Blick der Prüfer den abgerissenen Stecker eines Beleuchtungskabels wieder anmontieren. Richtige Werkzeugwahl, Arbeitssicherheit und eine genaue Arbeitsausführung sind die Kriterien, nach denen die Preisrichter werten. Während die einen beim Kabelflicken sitzen, grübeln andere bei der Saatgutbestimmung: Gar nicht so leicht, eine Handvoll Körner den Sorten Dinkel, Roggen und Gelbsenf richtig zuzuordnen. Bei den Hauswirtschaftern ist es nicht leichter: Dort gilt es, verschiedene Wurzelgemüsesorten richtig zu benennen. Da tut sich auch ein prominenter Gast, der deutsche Bauernpräsident Joachim Rukwied, schwer. Den Knollensellerie erkennt er noch ohne Probleme – „habe ich selbst schon angebaut“ –, aber bei der Petersilienwurzel ist auch der Profi auf den Tipp der Prüferin angewiesen.

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