Lawinenabgang und verirrte Wanderer

von Redaktion

Zwei aufwendige Einsätze der Bergwacht-Retter am Wochenende gehen gut aus

Schliersee/Jachenau – Auch wenn in den Bergen nur noch Lawinenwarnstufe 1 gilt, ist die Gefahr noch nicht vorüber. Am Taubenstein im Spitzinggebiet (Kreis Miesbach) ist am Samstagabend gegen 17 Uhr eine Lawine abgegangen. Weil niemand wusste, ob nicht doch Personen verschüttet wurden, kam es zu einem Großeinsatz mit drei Hubschraubern und 130 Einsatzkräften von Bergwacht, Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei.

Die Sonneneinstrahlung hatte eine etwa 70 mal 400 Meter große Schneedecke am Südwesthang der sogenannten Wilden Fräulein gelöst und ins Rutschen gebracht. Da Gebiet ist beliebt bei Tourengängern und Schneeschuhfahrern – auch am Samstagnachmittag waren einige Wintersportler dort unterwegs. Quirin Loher, Sprecher der Schlierseer Bergwacht, war froh, dass nach drei Stunden die Suche beendet werden konnte, ohne dass Verschüttete gefunden worden waren.

Da die frühlingshaften Temperaturen viele Wintersportler in die noch verschneiten Berge locken, rät Loher zu besonderer Vorsicht, vor allem abseits präparierter Pisten. Wegen des Tauwetters und der schon starken Sonneneinstrahlung rutschen immer wieder Schneemassen die Hänge hinab.

Glück hatten am Freitagabend zwei Schneeschuhgänger, die sich in der Jachenau (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) in sehr steiles Gelände verstiegen hatten. Die 60-Jährige Frau und der 80-jährige Mann hatten beim Abstieg im Dunkeln ohne Stirnlampen die Orientierung verloren und waren in den Steilhang geraten. „Gegen 18 Uhr taten sie genau das Richtige und wählten den Notruf“, sagte Silvia Frey, Sprecherin der Bergwacht Lenggries. Mit einem Suchhelikopter der Polizei wurden die beiden lokalisiert. Doch der hatte keine Winde an Bord, um die Verstiegenen an Bord zu hieven. So wurden die beiden Senioren schlussendlich erst durch einen Helikopter aus der Schweiz gerettet, der über eine Winde verfügte. In Deutschland hatte die Bergwacht keinen solchen auftreiben können.  tas/sis

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