Sibler will Rechte der Studenten stärken

von Redaktion

München – Die 380 000 Studenten in Bayern sollen mehr Mitsprache bei der Hochschulpolitik bekommen. Er werde versuchen, zusammen mit der Landes-Asten-Konferenz und den hochschulpolitischen Verbänden eine Art Dachorganisation zu schaffen, kündigte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) an. Vorbild dafür sei die Landesschülervertretung, die sich auf Bayern-Ebene mittlerweile deutlich artikuliere. Dafür solle auch das Bayerische Hochschulgesetz geändert werden.

Die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen sprach sich für die „Einführung einer Verfassten Studierendenschaft“ aus und verwies auf einen Gesetzentwurf aus dem Jahr 2017. Bayern sei nach wie vor das einzige Bundesland ohne echte studentische Selbstverwaltung, hieß es in einer Mitteilung. Wichtig wäre so eine Vertretung der bayernweit rund 380 000 Studierenden in vielen Bereichen, etwa bei Vertragsabschlüssen zu Semestertickets oder bei Sozialberatungen. Die Verfasste Studentenschaft lehnt Sibler aber ab. Das sei „kein bayerischer Weg“.

Außerdem ist es das erklärte Ziel von Sibler, die Anzahl von Frauen auf Professuren zu erhöhen. „Dieses Ziel ist nicht verhandelbar.“ In ihren Zielvereinbarungen sollen die Universitäten und Hochschulen auf die Einstellung von Frauen verpflichtet werden. Eine feste Quote soll es aber nicht geben, schränkte Sibler ein. Bayern ist mit nur 19,2 Prozent Frauenanteil bei den Professuren Schlusslicht in Deutschland. In einer 100-Tage-Bilanz kündigte Sibler zudem an, ähnlich wie Ministerpräsident Markus Söder eine Reise nach Afrika zu unternehmen. Er werde im Jahr 2020 versuchen, Kontakte zu afrikanischen Universitäten zu knüpfen. Das Zielland sei noch nicht ganz klar, eventuell Ghana.  dw

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