Warmes Winterfinale

von Redaktion

Das Wetter im Februar war deutlich zu mild und zu trocken, bilanzieren Meteorologen. Auch die Sonnenstunden hatten es mit satten 157 in sich. Das Hoch Frauke beschert dem Freistaat ein warmes Winterfinale. Es bringt aber auch ein Problem mit sich.

VON JOSEF HORNSTEINER

München – Ein Monat der Superlative war der Februar nicht. Trotzdem bringt Guido Wolz vom Deutschen Wetterdienst-Büro in München der Blick auf die vorläufigen Durchschnittstemperaturen für Februar zum Staunen. 3,8 Grad zeigte das Thermometer im Durchschnitt in der Landeshauptstadt. Eine ungewöhnlich hohe Zahl. „Die Durchschnittstemperatur für Februar liegt eigentlich bei einem Grad.“ Also lag der diesjährige Februar mit 2,8 Grad über den Normalwerten. „Das ist deutlich zu mild für diese Jahreszeit.“

Pünktlich zum Meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März entfacht Hoch Frauke vorsommerliche Gefühle. Es ist jetzt für Temperaturen bis zu 22 Grad verantwortlich, sagt auch Diplom-Meteorologe Dominik Jung. Allerdings bringen die lauen Tage auch Probleme mit sich. „Regen ist erst mal kein Thema, den bräuchte es aber dringend mal wieder.“ So liegt in Bayern der Niederschlag mit knapp 30 Litern pro Quadratmeter lediglich bei 60 Prozent des Durchschnittswertes. Am Trockensten war es in Unterfranken. Im Stadtgebiet München wiederum war der Niederschlag „eine Punktlandung“. 50,4 Liter pro Quadratmeter entspricht zu hundert Prozent dem Durchschnitt der letzten Jahrzehnte. Ausgewertet werden die Daten in München seit 1879.

Rekordverdächtig sind die Sonnenstunden, die mit über 157 um 136 Prozent über dem Durchschnitt liegen. „Normal sind eigentlich 87,2 für Februar“, sagt Wolz. Damit war zu Beginn des Monats noch nicht zu rechnen. Ein Tief sorgte für starken Schneefall rund um den 3. Februar, vor allem im südlichen Oberbayern. Die Schneemassen brachten Chaos (wir berichteten). Kurz darauf folgten dann die warmen Temperaturen.

Auch wenn diese Zahlen augenscheinlich spektakulär klingen, „sind wir noch weit weg von den Rekordwerten“, versichert Wolz. So sei der bisher wärmste Monat Februar jener im Jahr 1966 gewesen mit einer Durchschnittstemperatur von 7,1 Grad. Hingegen war der Februar im Jahr 1956 der kälteste mit minus 10,3 Grad.

Auf der Nordhalbkugel beginnt am Freitag der Meteorologische Frühling. Das Datum wurde von den Vereinten Nationen in der zugehörigen Weltorganisation auf den ersten Tag des Monats gelegt, in dem der astronomische Beginn der jeweiligen Jahreszeit ist. Somit umfasst der Frühling die Monate März, April und Mai, bevor am 1. Juni der Meteorologische Sommer beginnt.

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