Garmisch-Partenkirchen – Die Sturmböen auf der Zugspitze haben nicht nur den Rettern der festhängenden Passagiere der Tiroler Zugspitzbahn das Leben schwer gemacht (Bericht oben), sie setzten auch dem Gipfelkreuz auf Deutschlands höchstem Berg zu. Denn wie eine Frau aus Hannover gestern Morgen auf den Webcam-Bildern der Bayerischen Zugspitzbahn feststellte, fehlen dem Kreuz die goldenen Strahlen an der rechten, unteren Seite.
Noch steht nicht fest, wie hoch der Schaden ist und wie er behoben werden kann. Immerhin fanden Mitarbeiter der Zugspitzbahn das abgetrennte Stück gestern Nachmittag im Gipfelbereich. Ob die Reparatur vor Ort durchgeführt werden kann, werde noch geklärt, sagt Zugspitzbahn-Sprecherin Verena Lothes.
Zuletzt erreichten die Böen auf dem knapp 3000 Meter hohen Gipfel Geschwindigkeiten von mehr als 120 km/h. Eigentlich kein Problem für das fünf Meter hohe Kreuz, schließlich pfeift der Wind dort oben gerne mal kräftig. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 1985: Damals peitschten Böen mit 335 Kilometern pro Stunde über den Gipfel.
Erst vor zwei Jahren musste das Gipfelkreuz repariert werden. Bei einer Enteisungs-Aktion im Rahmen der Bauarbeiten für die neue Zugspitz-Seilbahn war damals ein Kran mit einer Kette beim Schwenken an dem Kreuz hängen geblieben. Damals waren mehrere Strahlen-Teile abgebrochen. Bergführer fanden das Stück. Das Kreuz musste für die Restaurierung ins Tal gebracht werden und konnte erst Monate später wieder montiert werden. tab