Starnberg – An der Telefonleitung von Josef Jägerhuber standen nicht nur Landwirte Schlange, um zum Jahreswechsel zu erfahren, wie das Wetter im neuen Jahr wohl werden wird – Vertreter von Rundfunk, Fernsehen und Zeitungen fragten den Starnberger um Rat. Und auch unterm Jahr musste er regelmäßig in seine Aufzeichnungen blicken, um Organisatoren von Freiluftveranstaltungen mit Schönwetterprognosen auf die Sprünge zu helfen. Wenige Tage vor seinem 93. Geburtstag ist Josef Jägerhuber gestorben.
1960 hat Jägerhuber mit seinen Wetteraufzeichnungen begonnen. Mit der Meteorologie hatte er nicht wirklich viel am Hut. Die professionellen Wetterfrösche haben ihn daher auch für seine Prognosen belächelt und gescholten. Aber der Starnberger war sich sicher: Das Wetter wiederholt sich alle sieben Jahre. Diese Zahl hat nicht nur einen biblischen Hintergrund. Sie deckt sich auch mit seinen Aufzeichnungen.
Erstmals seit fast 60 Jahren blieb zum vergangenen Jahreswechsel der Zettel leer, auf dem er seine Vorhersagen aufgezeichnet hat. Eine langwierige Krankheit hatte ihn im vergangenen Jahr abgehalten, täglich Lufttemperatur und Niederschlagsmenge zu notieren. Und auch in Zukunft wird der Wetterprophet stumm bleiben. mül