Flughafen hält an Klimaziel fest

von Redaktion

2030 emissionsneutraler Betrieb – „Schicksalsfrage der Branche“

München – Der Flughafen sieht sich bei seinem Bemühen, klimaneutral zu werden, auf der Erfolgsspur. Im vergangenen Jahr seien die Kohlendioxidemissionen im Vergleich zu 2017 um 3700 Tonnen gesunken – auf jetzt 102 500 Tonnen, berichtete Flughafen-Chef Michael Kerkloh bei der Vorlage der Jahresbilanz. Bis zum Jahr 2030 will der Flughafen klimaneutral werden. Ziel ist es, 60 Prozent der CO2-Emissionen einzusparen, weitere 40 Prozent sollen durch Klimaprojekte ausgeglichen werden. Insgesamt sind dafür 150 Millionen Euro veranschlagt.

Der Flughafen berechnet aber – was international üblich ist – nur die direkt im Betrieb anfallenden Emissionen, nicht aber den Luftverkehr selbst. Allein die Emissionen, die die Flugzeuge bei Starts und Landungen rauspusten, sind um ein Vielfaches höher, zuletzt waren es rund 470 000 Tonnen im Jahr. Und auch das sind nur die Abgase, die von bzw. ab 3000 Fuß (rund 1000 Meter) anfallen.

Trotz der relativ bescheidenen Reduktion von 3700 Tonnen ist Kerkloh optimistisch, das Klimaziel erreichen zu können. Der Umbau zu klimaeffizienter Gebäuden sei längst nicht abgeschlossen, sagte er. Außerdem habe der Flughafen einen festen Plan, die Emissionen Jahr für Jahr zu verringern. Dieses Ziel zu erreichen, sei für Führungskräfte auch bonusrelevant.

„Die Frage, wie wir klimaschädliche Auswirkungen des Luftverkehrs weiter begrenzen können, ist meiner Überzeugung nach einer Schicksalsfrage für die gesamte Branche“, sagte Kerkloh. Allerdings wies er die Forderung des Grünen-Bundestagsabgeordneten Dieter Janecek nach Flugzertifikaten für Privatpersonen zurück. „Die Antwort kann nicht in nationalen Mobilitätsbeschränkungen bestehen, die letztlich nur dazu führen, dass Verkehrsströme ins Ausland abwandern.“  dw

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