Gauting – Ein falscher Krankenpfleger ist in Starnberg zu 22 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss der 29-Jährige eine Geldstrafe in Höhe von 2200 Euro bezahlen.
Der Familienvater aus Gauting (Landkreis Starnberg) hatte jahrelang mit gefälschten Zeugnissen in drei Kliniken gearbeitet. In einem Krankenhaus war er sogar als stellvertretender Stationsleiter des Pflegebereichs tätig. Der Schwindel flog erst vor drei Jahren auf, als er sich bei einer Münchner Sanitätsausbildungs-Akademie beworben hatte. Deshalb wurde der ausgebildete Rettungsassistent nun wegen Urkundenfälschung und versuchter Urkundenfälschung angeklagt. Durch die gefälschten Zeugnisse hatte er sich die Festanstellungen in Kliniken im Kreis Starnberg, in München und im Oberland erschwindelt.
Vor Gericht räumte der 29-Jährige ein, sich systematisch in ein Lügenkonstrukt hineinmanövriert zu haben. Grundsätzlich hätte er den Abschluss gerne erworben. Doch er hatte den Ausbildungsplatz nicht bekommen, da er einen Registereintrag wegen Diebstahls und Untreue hatte. Also fälschte er am Computer die Zeugnisse zum Gesundheits- und Krankenpfleger, zum Fachpfleger Anästhesie und Intensivmedizin sowie den Hochschulabschluss Pflegemanagement. Selbst nachdem ihn eine Klinik entlassen hatte, weil sie ihm auf die Schliche gekommen war, machte er weiter. Es ist nicht bekannt, dass ein Patient durch ihn zu Schaden gekommen war.
Vor Gericht sagte er, er wolle einen Neuanfang. Er macht bereits eine Psychotherapie. Er arbeitet aktuell als Rettungsassistent – und das ganz legal. NILDA HÖHLEIN