Unterschleißheim – Im Fall einer metergroßen Betonplatte auf einer Bahnstrecke zwischen Unter- und Oberschleißheim (Landkreis München) hat die Polizei drei Tatverdächtige ausgemacht: Buben im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren. Die Polizei ertappte sie auf frischer Tat: „Die Kinder wurden erwischt, wie sie erneut Steine auf die Fahrbahn legten“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
Anfang März sollen die beiden Zwölfjährigen und der Zehnjährige an einem „wilden“ Bahnübergang am Ortsrand von Unterschleißheim eine große Betonplatte auf die Schienen gelegt haben. Ein Zug überfuhr das Hindernis, wurde aber nicht beschädigt. Eine Regionalbahn musste dagegen eine Notbremsung einlegen, überfuhr die Platte und wurde schwer beschädigt. Durch den Vorfall kam es zu erheblichen Verspätungen, auch bei der S-Bahn vom und zum Flughafen München. Etwa 200 Reisende mussten in andere Züge umsteigen. Verletzte gab es nicht. Die Bundespolizei ermittelt noch nach der Höhe des Schadens.
In einem Präventionsgespräch seien die drei Kinder über die Gefahren aufgeklärt worden. Es stellte sich heraus, dass sich die drei nicht bewusst waren, in welche Gefahr sie sich selbst gebracht hatten. Ausgewertete Bilder vom 19. März zeigten, dass einer der drei beim Steineauflegen inmitten der beiden Gleisstränge saß. Alle drei versprachen – auch unter dem Eindruck der gezeigten Bilder – den Unsinn zu lassen, teilt die Polizei mit. „Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wird dennoch erstattet“, sagte der Sprecher. Die Kinder sind zwar noch nicht strafmündig. Trotzdem kann die Deutsche Bahn von den Erziehungsberechtigten die entstandenen Kosten auf zivilrechtlichem Weg einfordern. mm