Grainau – Nach dem Ende des Winters schreiten die Bauarbeiten am Kramertunnel im Landkreis Garmisch-Partenkirchen voran. Bereits seit 20. Januar wird weiter an den beiden Brücken über die Loisach bei Grainau gebaut.
Die Überquerung der Loisach nach dem Tunnelausgang bei Grainau, wenn die Straße wieder in die B23 einmündet, ist eine neuralgische Stelle. Genau genommen verzweigt sich die Straße vor der Loisach in zwei Abschnitte. Einer führt über die Loisach Richtung Osten, also nach Grainau zurück, der zweite Richtung Westen und weiter nach Österreich. Die beiden Brücken sind 92 und 64 Meter lang. „Wir verbauen hier insgesamt 7000 Kubikmeter Beton und 1000 Kubikmeter Stahl“, sagte Nadine Heiß, Abteilungsleiterin beim Staatlichen Bauamt Weilheim, das auch für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen zuständig ist. Heiß räumte ein, dass die veranschlagten Kosten für die Brücken gestiegen sind – von 9,3 auf nun zehn Millionen Euro. Dafür werden die Brücken etwas früher fertig werden – Ende 2020 statt Mitte 2021.
Der Kramertunnel soll als einröhriger Straßentunnel über 3500 Meter lang werden. Der andere Tunnelausgang wird zwischen Farchant und Garmisch-Partenkirchen entstehen. Die veranschlagten Kosten betragen derzeit 198 Millionen Euro. Der Kramertunnel soll den Ortsteil Garmisch vom Durchgangsverkehr in Richtung Fernpass und die Skigebiete Garmisch Classic und Zugspitze entlasten. 2024 soll der Tunnel eröffnet werden. Er wäre dann der längste Straßentunnel im Freistaat und einer der zehn längsten in Deutschland.
JOSEF HORNSTEINER