Spinne Ursula hat sich in ihrem neuen Heim gemütlich eingerichtet: „Ich habe mir aus Spinnfäden eine Wohnhöhle gewebt“, erklärte sie mir. Ursula hat sie in einer geschützten Lücke des Steinhaufens am See gebaut, in den sie kürzlich gezogen ist. Bis dahin hatte sie in einem Haus im Dorf gewohnt – hinter einem Schrank. Ursula ist eine Hauswinkelspinne. Ihre Wohnhöhle, in der sie meist hockt, ist trichterförmig. „Sie hat zwei breite Eingange, die nach innen zu schmäler werden“, erklärte sie uns Enten. „In der Mitte warte ich, bis mir ein fettes Insekt ins Netz geht.“ Dabei wackelte sie ungeduldig mit ihren Kieferklauen. Meiner Entenfreundin Klara war das nicht geheuer. „Du wirst mich doch nicht beißen?“, quakte sie. „Aber nein“, fragte die Spinne. „Das mache ich nicht. Ich bin eine nette Spinne.“ Sie verriet uns, dass sie zwar schon von Artgenossen gehört habe, die Zweibeiner gebissen hätten. Das sei aber nicht schmerzhafter als ein Nadelstich. „Das ist außerdem nichts gegen die Dornfingerspinne“, sagte Ursula. „Diese Spinnen haben Giftklauen, die wie Dornen aussehen. Aber: Ihr Gift ist nicht gefährlicher als das einer Wespe.“ Reagiert ein Zweibeiner also nicht allergisch darauf, muss er sich keine Sorgen machen. Eure Paula