Wer an Ostern als Erster aus den Federn kommt, darf sich einen Tag lang Osterlamm nennen lassen: Eine Art Ehrentitel, den bei uns Enten am See stets Frühaufsteherin Klara gewinnt. Diesen Brauch haben wir von den Zweibeinern im Dorf übernommen. „Was haben die nur immer mit diesen Lämmern?“, krächzte Waldkauz Ulrich. „Die sind gerade überall.“ Er krächzte uns, dass er nachts im Dorf war und dort im Schaufenster einer Bäckerei süße Osterlämmer aus Teig entdeckt hatte. „Warum backen die Zweibeiner Lämmer?“, krächzte er. Meine Entenfreundin Agnes erklärte es ihm. Die Zweibeiner verschenken sie zu Ostern gern. Viele stellen sie in den Korb, den sie zur Speisenweihe mit in die Kirche nehmen, andere packen sie einfach ins Osternest. Aber warum Lämmer? Der Brauch geht auf das jüdische Paschafest zurück, zu dem traditionell ein Lamm geschlachtet wurde. Das Tier wurde also geopfert – ähnlich, wie sich auch Jesus einst für die Menschen geopfert hat, glauben Christen. Das Lamm ist daher zu einem beliebten Symbol für Jesus geworden, gerade auch in der Osterzeit. „Und darum backen Zweibeiner so gerne Osterlämmchen“, quakte Agnes. „Aber bestimmt auch, weil diese Lämmchen tierisch gut schmecken.“ Eure Paula