Kreuzretter in 2962 Metern Höhe

von Redaktion

In einer spektakulären Aktion haben am Donnerstag drei Männer das Wahrzeichen der Zugspitze repariert. Im März war ein Stück aus dem Strahlenkreuz auf dem Gipfel herausgebrochen.

VON MANUELA SCHAUER

Grainau – Der Zacken liegt in Watte gebettet in einer Kiste. Drei Männer bringen ihn zum Gipfel der Zugspitze. Sie stapfen mit Steigeisen durch den noch tiefen Schnee. Stets sind sie gut gesichert, die Absturzgefahr ist groß. Die Schlosser sind am Donnerstag Kreuzretter. In der Nacht zum 7. März haben Sturmböen ein Stück aus dem Strahlenkranz weggefegt. Es wurde restauriert und vergoldet.

Die Schlosser lehnen eine Leiter an das 4,88 Meter hohe Kreuz. Johannes Wagner klettert hinauf. Die Sonne steht über dem Wahrzeichen. Ideales Wetter für die Reparatur. Wagner flext an der Abbruchstelle, das dauert. Dann schraubt er das Stück wieder an. „Schweißen ist in dieser Höhe nicht möglich“, sagt Andrea Würzinger, Junior-Chefin der Eschenloher Kunstschmiede, die den Reparaturauftrag bekommen hat. Für den Betrieb Ehrensache. 1993 bekam ihr Vater Franz Würzinger den Auftrag, das alte Kreuz von 1851 neu zu bauen. Im Vergleich dazu geht die Reparatur dieses Mal flott. Nach drei Stunden haben Johannes Wagner, sein Vater Stephan und Andreas Grünauer dem Wahrzeichen seinen Zacken zurückgegeben. Das Gipfel-Symbol strahlt wieder in voller Pracht.

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