Kaufering – Das Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Kaufering VII soll für Besucher leichter zugänglich werden. Auch mehr historische Hintergrund-Informationen soll es geben, am Ende vielleicht eine Art Gedenkstätte. Auf dieses Ziel verständigten sich Abgeordnete des Bildungsausschusses, die sich am Freitag ein Bild vor Ort machten. In einer interfraktionellen Arbeitsgruppe soll das Thema detailliert behandelt werden. Dazu gibt es auch eine Petition an den Landtag, die aber immer wieder zurückgestellt wurde.
In einer Zeit, in der die Zahl der Holocaust-Überlebenden abnehme, „sind wir auf authentische Orte wie diesen besonders angewiesen“, sagte die Grünen-Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel. Das Lager VII war Teil eines Systems, das insgesamt elf Außenlager des KZ Dachau umfasste. Nach neuen Schätzungen wurden bis zu 23 500 Menschen, zumeist Juden aus Osteuropa, dort gefangen gehalten, erniedrigt und gequält. Mehrere tausend Häftlinge starben.
Von den meisten Lagern sind keinerlei Überreste mehr vorhanden, von Lager VII hingegen schon. Auf dem Gelände stehen noch halb in der Erde versenkte Erdbunker, die aus Tonflaschen errichtet wurden. In einem jahrelangen Projekt sind drei der Bunker konserviert und für die Zukunft gesichert worden. „Es ist ein besonderer Ort“, sagt Triebel, die zusammen mit ihrer CSU-Kollegin Ute Eiling-Hüting die Arbeitsgruppe vereinbart hat. Es gibt noch viele offene Fragen, so zum Beispiel, wie die Europäische Holocaust-Gedenkstätten-Stiftung in eine künftige Gedenkstätte einbezogen wird. Ihr gehört das Gelände, aus ihren Reihen stammen auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die Besuchergruppen oder auch Nachkommen ehemaliger Häftlinge durch das Gelände führen. Außerdem ist zu klären, unter welchen Voraussetzungen der Bund und der Freistaat den Aufbau einer Gedenkstätte bezuschussen könnten. Bisher gibt es hier keinerlei Zusagen, wie Triebel sagte. dw