Armbrust-Fall: Schüler trauern um ihre Lehrerin

von Redaktion

Passau/Wittingen – Der inzwischen als „Armbrust-Fall“ bundesweit diskutierte Tod von fünf Menschen beschäftigt in Wittingen/Niedersachsen nun vor allem die örtliche Grundschule. In Wittingen waren in einer Wohnung zwei tote Frauen entdeckt worden, bei einer handelt es sich um eine Grundschullehrerin. Sie war wiederum die Lebensgefährtin von Farina C. – jener Frau, die vermutlich in einer Passauer Pension zunächst einen Mann und eine Frau und dann sich selbst mit einer Armbrust erschossen hat.

Der Fall mit zwei mehrere hundert Kilometer entfernten Tatorten gibt viele Rätsel auf. So ist die Todesursache der 35-jährigen Lehrerin, die Deutsch und Religion unterrichtet hat und Klassenlehrerin einer 2. und einer 3. Klasse war, ebenso unklar wie die Todesumstände der 19-Jährigen, die in derselben Wohnung tot aufgefunden worden war. Nach Informationen der örtlichen Zeitung „Isenhagener Kreisblatt“ wartet die Staatsanwaltschaft Hildesheim auf ein toxikologisches Gutachten. Auch zum Zeitpunkt des Todes machte die Staatsanwaltschaft bisher keine Angaben. Diese Fragen werde man, so Sprecherin Christina Pannek, voraussichtlich Ende der Woche beantworten können.

Nach Angaben der Sprecherin der Landesschulbehörde in Lüneburg, Bianca Schöneich, wurden von der Schule hinsichtlich der Pädagogin „keine Auffälligkeiten gemeldet“. Zuletzt war sie allerdings seit längerem krank geschrieben. Laut Schöneich unterrichtete die Frau seit dem Schuljahr 2017/18 an der Wittinger Grundschule. Dort waren am Dienstag Schulpsychologen vor Ort, die Schule hatte darum gebeten. Zunächst sei es darum gegangen, dem Kollegium Hilfestellungen zu geben, wie es mit der Situation am besten umgehen kann. Die Schüler kämen mit der Situation „ganz gut zurecht“, sagte Schöneich.

Zu den Toten in Passau gibt es kaum neue Erkenntnisse. Eine Ermittlungsgruppe der Passauer Polizei versucht zusammen mit dem Bayerischen Landeskriminalamt, den Fall zu klären. Unklar ist unter anderem, warum das Trio in der abgelegenen Passauer Pension abgestiegen ist. HOLGER BODEN

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