München – Das Katholische Landvolk sieht bei der Wahl am 26. Mai die Zukunft Europas in Gefahr. Mit drei Generationen traten sie am Freitag in München vor die Presse, um die Bürger vor einer „Schicksalswahl“ aufzurütteln. Als „Senior“ rief Alois Glück, der frühere Landtagspräsident, die Christen dazu auf, zur Wahl zu gehen. Der Oberbayer war als junger Mann Landessekretär der Jugendorganisation der Katholischen Landvolkbewegung KLJB gewesen. Er erinnerte daran, dass das Christentum die Wertegrundlage für Europa sei. Populisten von links und rechts versuchten einen Frontalangriff auf diese Werte – „sie gebrauchen eine Sprache des Hasses und spielen Völker gegeneinander aus“, warnte er. Deswegen sollten sich gerade Christen bewusst machen, was bei der Europawahl auf dem Spiel stehe.
Der 79-jährige Glück betonte, dass die Wahl über die Handlungsfähigkeit des europäischen Parlaments entscheide. Und das in einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen gerate. Zukunftsfragen ließen sich nicht mehr national lösen.
Die stellvertretende Landesvorsitzende der Landvolkbewegung Michaela Widmann sieht die Substanz Europas durch einen wachsenden Nationalismus gefährdet. Sie zeigte sich auch davon überzeigt, dass die EU neben einer gemeinsamen Währung auch eine gemeinsame Sozial- und Steuerpolitik brauche.
Als Vertreterin der Landjugend forderte KLJB-Landesvorsitzende Simone Grill mehr Mitsprache für die Jugend in Europa. Gemeinsam müsse man sich gegen rechte Parolen stellen. Ebenso wichtig sei aber der Kampf gegen die „krassen Auswirkungen“ des Klimawandels.
Auch Heimatpfleger wenden sich vor der Europawahl gegen politischen Extremismus. In einem offenen Brief, der unserer Zeitung vorliegt, warnen der Landesverein der Heimatpflege und verschiedene Bezirksheimatpfleger davor, „den Heimatbegriff für politische Zwecke zu missbrauchen und so Personen und Gruppen auszugrenzen“. cm/dw