Glonn/Ebersberg – Schreckensmeldung am Freitagmittag: Zwei Schulbusse mit insgesamt 30 Grundschulkindern sind bei Glonn (Landkreis Ebersberg) zusammengestoßen. Bei der Kollision wurden 17 Menschen verletzt, darunter 15 Kinder. Drei von ihnen mussten mit schweren Verletzungen per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Großaufgebot von BRK, Polizei und Feuerwehr war bei Glonn vor Ort, mehrere Hubschrauber waren im Einsatz.
Laut Polizei wollte der 46-jährige Fahrer eines Schulbusses von Herrmannsdorf kommend in Richtung Assling abbiegen. Dabei missachtete er offenbar die Vorfahrt eines anderen Schulbusses, den ein 72-jähriger Fahrer in Richtung Glonn lenkte. Nach dem Unfall war die Straße mit Splittern der zerborstenen Scheiben und abgerissenen Fahrzeugteilen übersät. Überall Blaulicht, Rettungswagen, Feuerwehr, Polizei. Die Busfahrer zogen sich laut Polizei mittelschwere Verletzungen zu und wurden zur ärztlichen Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Die Rettungskräfte kümmerten sich um die Verletzten, brachten unverletzte Mädchen und Buben in den Schatten von Bäumen, weinende Kinder wurden getröstet, kühle Getränke bereitgestellt. In den nahen Herrmanndorfer Werkstätten wurde in einem abgelegenen Bereich des Gutshofes ein Sammelraum eingerichtet, um Kinder und die herbeigeeilten Eltern betreuen zu können. „Man muss mit ihnen sprechen, ihnen erklären, was passiert, auch dass ein Rettungshubschrauber nicht unbedingt etwas ganz Schlimmes bedeutet“, erklärte ein Helfer.
„Die Herrmannsdorfer haben uns sehr unterstützt“, erzählt ein weiterer Helfer. „Sie haben Hinweisschilder aufgestellt, Essen und Getränke gebracht.“ Zusätzlich zu den Einsatzkräften am Unfallort waren überall Ehrenamtliche, die untereinander in Kontakt standen. Die Fragen: Sind alle Kinder da, wo sind die Eltern? Kommen sie? Es wurde genau Buch geführt.
Während des Rettungseinsatzes und der Unfallaufnahme waren beide Straßen komplett gesperrt. Durch die Feuerwehr wurde eine Umleitung eingerichtet. Mit der Unfallaufnahme befassen sich Beamte der Polizeiinspektion Ebersberg, die von einem durch die Staatsanwaltschaft beauftragten Gutachter unterstützt werden. Vor Ort gab es auch Kritik. „An der Stelle gab es schon öfters Unfalle. Wann machen die Verantwortlichen endlich etwas“, so ein Anwohner.