München – Die Proteste wegen des vermeintlich zu schweren Mathe-Abiturs fallen auf fruchtbaren Boden – allerdings nicht in Bayern, sondern im Saarland. Das dortige Kultusministerium hat eine leicht „mildere Bewertungstabelle“ verfügt (wir berichteten in einer Teilauflage). Dadurch werde sich die Note um rund einen Notenpunkt verbessern. Die Abiturprüfung sei „etwas zu umfangreich“ gewesen, so das Ministerium. Der Deutsche Lehrerverband kritisiert dies scharf. Dadurch werde die Vergleichbarkeit des Abiturs zwischen den Bundesländern unterminiert. Verbandschef Heinz-Peter Meidinger, der auch ein Gymnasium in Deggendorf leitet, halt das Konzept der Kultusministerkonferenz, das Abitur vergleichbarer zu machen, sogar für „komplett gescheitert“. Für die Zukunft sei eine „Flut von Online-Petitionen“ zu erwarten. Auch in Hamburg gibt es eine Konzession an die Schüler: In Mathematik sind mündliche Nachprüfungen erlaubt, die es dort sonst nicht gibt. In Bayern sind Nachprüfungen seit jeher möglich, sie finden just in dieser Woche statt, wie ein Ministeriumssprecher erläuterte. Das Kultusministerium halte aber daran fest, in die Korrektur des Mathe-Abiturs nicht einzugreifen. Dies hatte Kultusminister Michael Piazolo (FW) entschieden. Eine letzte Prüfung des Abiturs läuft aber noch. Morgen muss das Ministerium im Landtag Bericht erstatten. dw/afp