„Wer Bayern verstehen will, muss nach Regensburg“

von Redaktion

Museum der Bayerischen Geschichte eröffnet – Zeitreise durch die jüngsten 200 Jahre inklusive Laden und Wirtshaus

Regensburg – Mit einer humorigen Lobrede auf den Freistaat hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in Regensburg das Museum der Bayerischen Geschichte eröffnet. Er bezeichnete es am Dienstag als Liebeserklärung an den Freistaat. Es sei ein „Museum von Bayern für Bayern“, sagte er bei einem Festakt vor rund 1700 Gästen. Das Museum sei lohnend für jeden, faszinierend für Schulklassen und eine Attraktion für Regensburg. Es erfasse die bayerische Seele. „Wenn man Bayern verstehen will, muss man nach Regensburg kommen.“

Söder beschrieb Bayern als Sehnsuchtsort: als Land der Hoffnung und der Möglichkeiten, mit ungebremstem Zuzug. Alle kämen gerne nach Bayern. Besucher, die sich während des Oktoberfestes in Trachtenkopien zwängten, wollten nur eines: „Für ein paar Stunden das Gefühl, Bayerin oder Bayer zu sein.“ Bayerische Geschichte sei faszinierend, sagte der Ministerpräsident und verwies auf Zeiten, in denen Riva und der Gardasee zu Bayern gehörten. „Gut, der Gardasee ging verloren. Franken kam dazu. Aber wer möchte nicht gerne Riva mit Fürth tauschen“, scherzte der Franke Söder.

Auf etwa 2500 Quadratmetern Fläche nimmt die Dauerausstellung die Besucher mit auf eine Reise durch die jüngsten 200 Jahre Geschichte: angefangen mit den Jahren Bayerns unter Napoleon bis in die Zeit der Wende und in die Gegenwart. Zahlreiche Original-Gegenstände erinnern an historische Ereignisse und Figuren. Der Prunkschlitten Ludwigs II. ist ebenso zu sehen wie das Maschinengewehr 08/15 aus dem Ersten Weltkrieg, das Hemd eines Überlebenden des Konzentrationslagers in Dachau, ein Goggomobil und der Heißluftballon von DDR-Flüchtlingen.

Kunstminister Bernd Sibler (CSU) unterstrich, das Museum sei lehrreich, aber nicht belehrend, Regensburgs Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) bezeichnete es als Bereicherung für die Museumslandschaft in der Stadt. Direktor Richard Loibl nannte das Museum eines der modernsten in Europa. Es wirke sogar dem Wirtshaus- und Dialektsterben entgegen: Statt Café und Shop gebe es ein Wirtshaus und einen Laden. Die Museumsmacher rechnen mit einem Besucheransturm – bis Ende Juni ist der Eintritt frei  lby

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