München – Die Zecken in Bayern stechen wieder zu: Heuer sind im Freistaat schon 690 Fälle von Borreliose gemeldet worden. Im Vorjahreszeitraum seien dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) 645 Fälle gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium gestern in München mit.
Gegen die sogenannte Lyme-Borreliose schützt zwar keine Impfung. Die durch Bakterien ausgelöste Krankheit kann aber mit Antibiotika therapiert werden – je früher sie entdeckt wird, desto besser. Frühzeichen einer Infektion mit Borrelien ist dem Ministerium zufolge eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle. „Wenn sie erscheint, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.“ Unerkannte Infektionen können demzufolge weitere Erkrankungen hervorrufen, insbesondere am Nervensystem, den Gelenken und der Haut. Hingegen gab es in Bayern heuer bislang mit 26 Fällen von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) weniger als im gleichen Zeitraum 2017. Gegen diese Virus-Erkrankung, die mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindel beginnt und Entzündungen von Gehirn, Hirnhäuten und Rückenmark verursachen kann, gibt es eine Impfung. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) betonte: „Es ist jetzt höchste Zeit für eine Schutzimpfung. FSME ist keine Lappalie.“ Vor allem bei älteren Menschen könne sie schwer verlaufen. „Aber auch Kinder sind gefährdet.“ Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich. 91 von 96 Landkreisen und kreisfreien Städten in Bayern sind Risikogebiete. mm/lby