Landesbischof stellt sich hinter Seenotretter

von Redaktion

München – Der Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat die Kriminalisierung von privaten Seenotrettern im Mittelmeer erneut scharf kritisiert. Es sei „eine Schande“ für Deutschland und Europa, wenn Menschen, die Ertrinkende aus dem Mittelmeer retten, dafür kriminalisiert würden, sagte er. Menschen ertrinken zu lassen, könne keine migrationspolitische Lösung sein. „Niemand käme auf die Idee, einen Unfallfahrer, der unangeschnallt an einen Baum gefahren ist, zur allgemeinen Verkehrserziehung verbluten zu lassen“, sagte der bayerischer Landesbischof ist. Es gebe keinen Sog-Effekt. Mittlerweile dürften die Retter kaum noch helfen. In den vergangenen 18 Monaten hätten fast 3000 Menschen ihr Leben im Mittelmeer verloren.

Bedford-Strohm forderte eine neue Diskussion über legale Flucht- und Asylwege. „Es kann nicht sein, dass man ein Asylverfahren nur bekommt, wenn man sich zuvor auf dem Weg nach Europa in Lebensgefahr gebracht hat“, sagte er. „Wir brauchen einen Verteilmechanismus. Viele Städte Europas haben ihre Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen, erklärt.“ epd

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