München/Erlangen – Die Mehrheit der bayerischen Städte und Gemeinden lehnt nach Angaben des Gemeindetages die Ausrufung eines Klimanotstandes ab. Während bundesweit schon in mehreren Städten dieser Notstand erklärt wurde, gilt er in Bayern bisher nur im mittelfränkischen Erlangen. „Der Erlanger Stadtrat wird künftig bei seinen Beschlüssen die Auswirkungen auf das Klima sowie die ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeit besonders berücksichtigen“, erklärte OB Florian Janik (SPD). „Wo immer möglich, sollen die Maßnahmen priorisiert werden, die den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen.“ Den Impuls für den Klimanotstand in Erlangen habe die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ gegeben.
Der Bayerische Gemeindetag hält wenig davon und spricht von „Aktionismus“. „Die überwiegende Anzahl der bayerischen Gemeinden und Städte hält die Ausrufung eines Klimanotstandes für bloße Symbolpolitik“, sagte ein Sprecher. Umwelt- und Naturschutz werde in den ländlichen Gemeinden seit jeher groß geschrieben.
Welche Maßnahmen in Erlangen nötig sind, um eine CO2-Reduktion zu erreichen, soll laut OB Janik jetzt eine Studie klären. „Als Stadt allein können wir den Klimawandel nicht aufhalten. Wir dürfen aber auch nicht warten, bis die Bundes- und Landespolitik konkretere Vorgaben macht.“ lby