München – Das Sonderprogramm des Kultusministeriums, mit dem Aushilfslehrer eine feste Stelle erhalten können, wird nun nachjustiert. In dem Programm hat Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) insgesamt 808 feste Stellen im bayerischen Doppelhaushalt 2019/20 für die Aushilfslehrer reserviert. Die Lehrer erhalten unter bestimmten Voraussetzungen eine Planstelle. Einige dieser Stellschrauben wurden nun aber gelockert.
Zum einen war bisher von einer Bewerbungsfrist bis 30. April die Rede. Das Programm wurde jetzt verlängert – das heißt, Kandidaten haben auch noch jetzt die Aussicht, bereits zum nächsten Schuljahr eine feste Stelle zu erhalten. Zum anderen musste man bisher fünf Jahre als Aushilfslehrer beschäftigt gewesen sein, ehe man sich bewerben konnte. Von dieser festen Fünf-Jahres-Frist ist nun nicht mehr die Rede. Stattdessen sollen nun auch Aushilfslehrer zum Zuge kommen, die „mehrere Jahre“ befristet beschäftigt waren, wie es in einer Mitteilung des Ministeriums heißt. Die flexible Formulierung eröffnet auch jenen eine Chance, die in der ersten Bewerbungsrunde knapp an den Bewerbungsvoraussetzungen vorbeigesegelt waren, wie es zum Beispiel bei einem Lehrer aus Bad Tölz der Fall war, dessen Vater Gerd-Christian Angele sich an unsere Redaktion gewandt hatte. Er hatte zu seiner „großen Enttäuschung“ erfahren, dass sein Sohn die fünf Jahre um wenige Tage verfehlte, da sich der Schulbeginn mittlerweile um wenige Tage verschoben hatte „und dadurch nicht die erforderliche Mindestbeschäftigungszeit erreicht wurde“. Auch nach mehreren Telefonaten wich das Ministerium nicht von dieser Haltung ab. Jetzt aber hat der Tölzer, der bisher an Gymnasien und Förderschulen im Angestelltenverhältnis unterrichtet hatte, wohl eine neue Chance.
Insgesamt 519 Planstellen sollen zum nächsten Schuljahr mit den bisherigen Aushilfslehrern besetzt werden, im nächsten Jahr dann weitere 289. Das Programm werde „konsequent umgesetzt“, versichert Minister Piazolo. Die Kritik, Bayern spare am Gehalt der Lehrer, da es diese in den Sommerferien nicht bezahle, müsse endlich verstummen. DIRK WALTER