von Redaktion

Egal ob Saibling, Renke oder Forelle – mein Karpfenfreund Franz-Josef hat für all diese eher schlanken Fische nur ein müdes Flossenzucken übrig. „Des san ois Hungerhaken“, blubberte er. Franz-Josef hat nämlich nicht nur sehr viele Jahre auf seinen wenigen Schuppen. Er ist auch ein g’standener Spiegelkarpfen: fast einen halben Meter lang und etwa entenhoch. Bedächtig zieht er seine Kreise im See, ratscht mal hier mit einem alten Fischfreund, mal dort mit einer Ente. Denn obwohl der Karpfen nie über den See hinausgekommen ist, hat er immer was zu erzählen. „Host as scho g’hört?“, fangen seine Geschichten meist an – so auch die von einem seltsam „zerlumpten“ Fisch, der auf der anderen Seite der Erde im Meer lebt, vor der Südküste Australiens. Ich quake vom „Fetzenfisch“, der mit seiner röhrenförmigen Schnauze wie ein zerfleddertes Seepferdchen aussieht. Mit denen ist der Fisch auch tatsächlich verwandt. Die seltsamen Lappen an seinem Leib dienen der Tarnung: Versteckt er sich im Seegras, sieht es aus, als sei er ein Teil davon. So lauert er Fischlarven, Krebschen und anderem Kleinzeug auf, um es aufzusaugen. Franz-Josef würde seinen Fischverwandten gerne kennenlernen. „Des warad a Fetzengaudi“, blubberte er. Eure Paula

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