Wenn der Asphalt nachgibt

von Redaktion

Spur auf A 99 wegen Hitze-Verformungen gesperrt – Blow-Ups bislang nur außerhalb Bayerns

München – Wegen der hohen Temperaturen müssen sich Autofahrer auf erste Tempolimits auf deutschen Autobahnen einstellen. Gestern vermeldete das Land Sachsen-Anhalt zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Tempo 120 beziehungsweise Tempo 100 auf mehreren geschädigten Autobahn-Abschnitten, unter anderem auf der A 9 in Richtung München. Der Hintergrund: Blow-up-Gefahr – so wird es genannt, wenn geschädigte Betondecken bei anhaltend hohen Temperaturen abrupt aufbrechen und sich anheben.

In Bayern drohen bislang keine Blow-ups, wie die Autobahndirektionen Nord- und Südbayern auf Nachfrage mitteilten. „Wir haben unsere Problemstrecken seit zwei Jahren abgearbeitet“, sagt Josef Seebacher von der Autobahndirektion Südbayern. Auf den Autobahnen A 3, A 92 und A 93 wurden Entlastungsschnitte gemacht, sodass die Betonplatten bei Hitze Platz zum Ausdehnen haben. „Es kann aber trotzdem nicht schaden, etwas langsamer zu fahren. Denn die Hitze setzt ja nicht nur den Straßen zu, sondern auch Mensch und Material am Wagen“, sagt Seebacher.

Dafür sorgten am Autobahnkreuz München-Nord hitzebedingte Spurrillen für Komplikationen. Dort musste auf der Verbindungsrampe von der Nürnberger A 9 auf die A 99 in Richtung Salzburg eine Fahrspur gesperrt werden. „Gerade wenn an einer Stelle viele Lkw bremsen, kann das bei hohen Temperaturen zu Verformungen im Asphalt führen“, erklärt Seebacher. Derzeit suche die Autobahndirektion noch nach der genauen Ursache für die Bildung der Spurrinnen, um geeignete Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen.  dg/lby

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