Gebenbach – Dieser Einsatz war für die Polizei in der Oberpfalz alles andere als alltäglich. Am Dienstag war ein Panzer auf der Bundesstraße 299 außer Kontrolle geraten. Der 21-jährige Fahrer war offenbar am Steuer ohnmächtig geworden (wir hatten berichtet). Nur durch Glück wurde bei der Irrfahrt kein anderer Verkehrsteilnehmer verletzt.
Der Panzer gehört zu einer US-Einheit von 15 Stryker-Radpanzern. Sie waren von Grafenwöhr Richtung Amberg auf Mänoverfahrt, als einer der Fahrer plötzlich gesundheitliche Probleme bekam. Der Panzer kam daraufhin erst nach rechts, dann nach links von der Straße ab und walzte Leitplanken um. Nach einer 200 Meter langen Schlangenlinien-Fahrt überrollte er eine Planke, kippte um und blieb in der Böschung auf der Seite liegen. Insgesamt saßen neun Personen in dem Panzer, fünf von ihnen wurden leicht verletzt. Sie erlitten laut Polizei Prellungen. Der 21-jährige Fahrer wurde vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert.
Nicht nur die Bergung des tonnenschweren Panzers stellte die Einsatzkräfte vor eine Herausforderung. Bei dem Unfall war auch eine große Menge Kraftstoff ausgelaufen, deshalb wurde das Wasserwirtschaftsamt alarmiert. Das verunreinigte Erdreich musste ausgetauscht werden. Feuerwehr und Polizei wurden bei dem Einsatz von der US-Militärpolizei unterstützt. Die Bundesstraße musste bis mittags komplett gesperrt werden, denn auch der Bergepanzer blieb wegen eines technischen Defekts liegen. Er musste erst wieder flottgemacht werden, bevor der Panzer mit einer Kette wieder auf die Räder gewuchtet und aus dem Graben gezogen werden konnte.
Die genaue Schadenshöhe steht noch nicht fest. Die Polizei geht davon aus, dass sie ihm fünfstelligen Bereich liegt. Es sei großes Glück, dass bei dem Unfall keine Autofahrer verletzt wurden, sagte ein Polizeisprecher. Denn die Strecke sei normalerweise stark befahren. „Es hätte leicht Schwerverletzte und Tote geben können.“ mm/lby