Armutsrisiko in Bayern relativ gering

von Redaktion

Für Menschen in Bayern ist das Risiko, arm zu werden, nach Angaben von Statistikern geringer als in allen anderen Bundesländern. Doch der Sozialverband VdK bewertet diese Statistik nicht nur positiv.

München – Wie stark jemand von Armut bedroht ist, hängt in Deutschland nach wie vor vom Wohnort ab. Wie aus am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, ist die sogenannte Armutsgefährdungsquote weiter regional sehr unterschiedlich. Demnach waren im vergangenen Jahr in Bayern und Baden-Württemberg weniger als zwölf Prozent der Bevölkerung von Armut bedroht, in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern waren es mehr als 20 Prozent der Menschen.

Die Quoten in Ost und West näherten sich jedoch an. In den neuen Ländern, einschließlich Berlin, seien sie 2018 mit durchschnittlich 17,5 Prozent etwas höher als im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) mit 15 Prozent gewesen. Noch 2005 seien für die neuen Länder mit Berlin 20,4 Prozent verzeichnet worden, für den Westen 13,2 Prozent.

Dass Bayern statistisch so gut dastehe, sei wenig überraschend, sagte ein Sprecher. Seit der erstmaligen Berechnung der Armutsgefährdungsquote seien Bayern und Baden-Württemberg wechselweise an der positiven Spitze gestanden.

Eine Sprecherin des Sozialverbands VdK in Bayern sah mit Blick auf die Statistik keinen Grund zur Freude. Wirklich aussagekräftig sei die Armutsgefährdung mit Blick auf die durchschnittlichen Einkommenszahlen im jeweiligen Bundesland. Hier liege Bayern mit einer Gefährdungsquote von 14,5 Prozent bundesweit nur im Mittelfeld. Als armutsgefährdet gelten Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung zur Verfügung haben.  lby/epd

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