Für Verena Frech ist ihr Zeugnis gar nicht so besonders. „In meiner Klasse an der FOS in Bad Tölz waren alle ziemlich gut und ehrgeizig“, sagt sie ganz bescheiden. Alle hätten sich gegenseitig angespornt. Nur die 19-Jährige war eben nicht nur ziemlich gut – sondern unfassbar gut. Sie hat im Zeugnis eine 0,86 stehen.
Ein 1,0-Schnitt kommt zustande, wenn in allen Fächern 14 Punkte erreicht werden. Nun sind aber auch 15 Punkte – also eine Eins plus – möglich. Das kann den Schnitt unter 1,0 senken. Verena Frech ist schon mit dem Ehrgeiz an ihr Abitur herangegangen, dass sie ein Nuller-Abi schafft, das gibt sie zu. „Aber ich habe nicht wirklich geglaubt, dass das klappen könnte.“ Doch sie glänzte in ihren Abschlussprüfungen in Deutsch, Mathe, Englisch und Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen (BWR). Letzteres und Mathe bezeichnet sie als ihre Lieblingsfächer. Grundsätzlich würde es ihr nicht schwerfallen, sich Dinge zu merken. „Das ist in der Schule von großem Vorteil“, sagt Verena Frech. Fächer wie Mathe findet sie einfach „logisch“, weil alles aufeinander aufbaue. Wenn es viel zu lernen gebe, dann fasst sie die wichtigsten Stichpunkte für sich noch einmal zusammen. „Oft lerne ich auch vom Blatt und gehe dann durch, was hängen geblieben ist.“
Nach den Abschluss-Feierlichkeiten hat sich Verena Frech erst einmal aufgemacht, um die Welt zu erkunden: Zunächst ein Kurztripp nach Amsterdam. Dann reist sie im August mit einer Freundin für einen Monat nach Asien. „Wir wollen nach Bali, Singapur und Vietnam“, verrät die 19-Jährige. Und dann möchte sie Jura in München studieren. Sie hat sogar die Aussicht, ins Maximilianeum aufgenommen zu werden. Aber auch da bleibt sie bescheiden: „Es ist sehr schwer, da aufgenommen zu werden.“ MELINA STAAR