Nächste Bauphase an der Rekordbrücke

von Redaktion

Die spektakulärste Baustelle Bayerns erreicht die nächste Phase: An der Echelsbacher Brücke, der Verbindung zwischen den Landkreisen Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen hoch über der Ammerschlucht, steht der Überbau des historischen Brückenbogens an.

Rottenbuch/Bad Bayersoien – Seit einhundert Jahren führt kein Weg an ihr vorbei: Die Echelsbacher Brücke verbindet in 80 Metern Höhe die beiden Landkreise Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen. Doch das Bauwerk ist in die Jahre gekommen, eine Sanierung wurde dringend notwendig. Nach langer Planung wird seit 2017 am Projekt „B23, Teilerneuerung Echelsbacher Brücke“ gebaut.

Zuerst an der bundesweit einzigartigen Behelfsbrücke: 266 Meter lang ist das Konstrukt aus Stahl und Beton, über das während des Teilneubaus der Verkehr zwischen den Landkreisen fließt. Zum Vergleich: Die Standardvariante dieser Systembrücke ist 88 Meter lang. Eineinhalb Jahre dauerte es, bis im Sommer 2018 die ersten Fahrzeuge über die Brücke rollen konnten. Allein die Interimslösung kostet den Freistaat neun Millionen Euro.

2018 begannen die eigentlichen Sanierungsarbeiten an der 1929 eröffneten Brücke, die in der Melan-Spangenberg-Bauweise errichtet worden ist. Stück für Stück, beginnend bei den Geländern und der Fahrbahn, wurde die Brücke abgetragen. Inzwischen ist der denkmalgeschützte Brückenbogen freigelegt, die nächste Bauphase steht an.

Weil der Brückenbogen erhalten bleiben soll, schweben der neue Bogen und die Fahrbahn über dem Altbestand. „Der Rückbau und die Instandsetzung des alten Bauwerks sind fast abgeschlossen und der Neubau hat begonnen“, teilt das Staatliche Bauamt Weilheim mit. Für den Neubau seien „bereits das Widerlager Ost mit rund 350 Kubikmetern Beton und mehr als 50 Tonnen Baustahl sowie die beiden Bogenfundamente mit jeweils rund 200 Kubikmetern Beton und etwa 30 Tonnen Baustahl“ hergestellt worden.

30 Millionen Euro lässt sich der Freistaat den Teilneubau samt Übergangslösung kosten – anfangs kalkulierte das Staatliche Bauamt mit 22 Millionen Euro, der Betrag wurde im Lauf der Arbeiten bereits auf 26,5 Millionen Euro korrigiert. Die Kosten sind es dem Freistaat laut Verkehrsminister Hans Reichart (CSU) wert: „Die Bundesstraße 23 soll auch in Zukunft die rund 185 Meter über das Ammertal überbrücken“, sagt er. „Wir modernisieren die Echelsbacher Brücke und bauen sie verkehrssicher aus.“ Verläuft alles nach Plan, soll die Brücke im Herbst 2021 fertig sein. Die Arbeiten sind damit nicht vorbei: Dann folgen der Rückbau der Behelfsbrücke und Renaturierungsmaßnahmen.  kb

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