Ansturm auf die Alpen

von Redaktion

Garmisch-Partenkirchen/Miesbach/Bad Tölz – Erst standen sie sich auf dem Gipfel der Zugspitze fast gegenseitig auf den Füßen, später ging es unten im Tal weiter: „Ganz normaler Wahnsinn an einem Wochenende“ nennt es Markus Stückl, was sich am Sonntag auf den Straßen rund um Garmisch-Partenkirchen abgespielt hat. Der zehn Kilometer lange Stau, der vom Garmischer Ortsteil Kaltenbrunn bis nach Oberau reichte, ist für den Pressesprecher der Polizeiinspektion „nichts Ungewöhnliches. Sobald schönes Wetter herrscht, drängen Touristen und Ausflügler in die Berge.“ Die Polizei muss dem Rückreiseverkehr tatenlos zuschauen – wie meist, wenn sich die Blechlawine erst durch Partenkirchen quetscht und sich dann vor oder hinter dem Tunnel im Stop-and-go-Tempo Richtung Autobahnanfang bei Eschenlohe schiebt. Eine Verkehrsregelung sei nicht möglich, sagt Stückl. Selbst bis 22 Uhr hatte sich die Situation noch nicht entspannt. Am Südportal des Farchanter Tunnels hatten Mitarbeiter der Autobahndirektion Südbayern die Ampeln auf Rot und den Betrieb damit auf Blockabfertigung gestellt. „Eine Vorsichtsmaßnahme“, sagt Stückl.

Von einem „Wahnsinns“-Sonntag sprechen auch die Betreiber der Bergbahnen und Hütten im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Schon der Samstag lockte mit gutem Wetter tausende Urlauber in die Berge. Am Sonntag verzeichnete die Bergbahn Brauneck knapp 2000 Besucher. „Vor allem Kinder und Familien waren zu Gast“, sagt der Betriebsleiter Hans Gerg. Für den Geschäftsführer Peter Lorenz war es „einer der besten Tage in diesem Sommer“. Die Straßen und Parkplätze seien voll gewesen. Für Hans Zintel war der Sonntag am Blomberg das „i-Tüpfelchen“ des besucherreichen Wochenendes. „Wir sind hocherfreut über dieses Wahnsinnswochenende.“

Verkehrschaos gab es auch im Kreis Miesbach. Von der A8-Ausfahrt bei Weyarn bis nach Schliersee war die B307 dicht. Ähnlich war es am Tegernsee.  abo/gr/prei

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