Personenbeschreibungen auf Bairisch hören sich oft ganz anders an. Große Männer werden zum langen Lulatsch, kleine Menschen zum Wunderstumpn oder Pygmäen-Häuptling, weibliche Schönheiten zum steilen Zahn, aufgemascherlte Frauen zur Bixlmadam, kumpelhafte Männer zur Oidn Bretterhüttn oder zum Oidn Haus, Kinder zu Bangerten oder Fratzn.
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, manche Ausdrücke können durchaus als Schimpfwörter gelten. Da hätten wir zum Beispiel: Hallodri, Schlawiner, Grantlhauer, Zigarettenbürscherl, Geizkragen, Gscheidhaferl, Pfennigfuchser, Spitzbua, Herzibopperl, Schnapsbruder, Schmarrnkübel, Schlappschwanz, Zuchthäusler, Plattnsimmerl, Pfundhammel, Gschaftlhuber, Muattabuberl, Neidhammel, Einfallspinsel, Waschlappn, Nasnbohrer, Luagnschippe, Goaßpederl, Lackaff, Krampfhenna, Krischperl, Hockableiba, Hemadlenz, Kniabissla, aufgstellter Mausdreck, Zwidawurzn, Tschapperl, Schlappschwanz, Lahmarsch, Rotzlöffe, Boinbruada, Bierdimpfe, Betschwester, Fotznspangler (Zahnarzt), Gmoadepp und so weiter beleidigend.
Der Mensch besteht aus vielen Körperteilen, und der dialektkundige Altbayer kennt sogar eine ganze Latte spezieller Namen, wenn auch manche arg grob daherkommen. Beginnen wir am Kopf, der bei uns auch Belli oder Bimmerl genannt wird, im Extremfall sogar zum Gschwollschädel wird.
Naseweis sei der Zinken genannt, die Kehle wird zur Gurgel, die Augen zu Glotzern oder Batzlaugen, der Mund zum Goscherl oder zur Lätschn, die langen Haare zu Zozen, die Zähne zu Beissern, die Zunge zum Pläschel, die Ohren zu (Ohr-) Waschl und der Hals zum Gnack.
Weiter unten kommt der Bauch, der zur Wampn, zum Brauereigeschwür oder zum Hendlfriedhof wird. Die Hände werden zu Pratzn, die Finger zu Glubberln, die Füße zu Stampfern, Haxn oder Betonstössln, die Unterschenkel zu Wadln, die Zehen zu Zächan und die Füße zu Latschn.
Das Gesäß (Hinterteil) wird zur Scheibn, zum Popo oder scherzhaft zum Popocatepetl, in Wahrheit ein Vulkan in Mexiko mit über 5400 Metern, um das Kraftwort des Götz von Berlichingen zu vermeiden.
Das Gesicht oder ein missliebiger Mensch wird krass ausgedrückt zum A mit Ohren.
An dieser Stelle schreibt unser Turmschreiber