Kinder als Lebensretter

von Redaktion

Ilse Aigner ehrt Jugendgruppen der Berg- und Wasserwacht mit dem Bürgerpreis

München – Leben retten: Das steht bei Bergwacht und Wasserwacht an erster Stelle. Damit auch die Jüngsten lernen, wie das geht, gibt es Nachwuchsprogramme. Das Engagement ist groß, auf dem Wasser und in den Bergen. Dafür wurden die Jugendgruppen der Bergwacht Unterammergau (Kreis Garmisch-Partenkirchen) und der Wasserwacht Wörthsee (Kreis Starnberg) nun mit dem Bürgerpreis belohnt.

In die Bergwacht können die Jugendlichen erst mit 16 Jahren eintreten. Damit sie dann gleich am Eignungstest teilnehmen können, werden sie in der Jugend schon auf den Alltag der Retter vorbereitet. „Wir gehen klettern, machen Ski- oder Bergtouren, Erste Hilfe und Naturschutz – alles was zur Bergwacht gehört“, erklärt Jugendleiterin Alex Thurner.

Ab zehn Jahren können die Kinder mitmachen, 13 Mitglieder hat die Gruppe im Moment. Die Begeisterung ist groß, für die Berge und für Kameradschaft. Denn: „Die Bergwacht is nix für Einzelspieler“, sagt Thurner.

Zusammenhalt wird auch bei der Wasserwacht Wörthsee groß geschrieben: „Wir sind wie eine große Familie“, sagt Leonie Bonauer, Jugendleiterin der Wasserwacht. Und eine Familie hilft sich: „Intern handhaben wir das schon immer so, dass die Älteren den Jüngeren helfen“, sagt Bonauer. So entstand das Projekt „Kinder lernen von Kindern“. Die Jüngsten der Wasserwacht gehen in die Starnberger Grundschule und bringen ihren Altersgenossen alles Wichtige bei: Baderegeln im Sommer, Eisregeln im Winter, Erste Hilfe und wie sie den Notruf absetzen. Christoph Aumiller, stellvertretender Vorsitzender der Wasserwacht, erklärt, warum das so relevant ist: „Fast jeder zweite Zehnjährige kann nicht mehr schwimmen.“ Schuld sei der Mangel an Schwimmbädern.

Der Landtag würdigte das Engagement der Jugendgruppen gestern mit dem Bürgerpreis. Die Bergwacht belegte den ersten Platz mit 15 000 Euro Preisgeld. Einen dritten Platz macht die Wasserwacht und bekommt 7000 Euro. Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) zeigte sich begeistert: „So viele Menschen, die einen Beitrag leisten.“ Die Bewerbungen aus ganz Bayern zeugten von einer „unglaublichen Vielfalt“ und seien ein „Feuerwerk an Ideen“ gewesen. PAULA L. TRAUTMANN

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