Garmisch-Partenkirchen – Im Allgäu hatte er bereits seine Spuren hinterlassen, nun ist der in Tirol umherstreunende Braunbär wohl im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in eine Fotofalle getappt. Das Landesamt für Umwelt (LfU) veröffentlichte gestern ein Foto einer WildtierKamera der Bayerischen Staatsforsten, das in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch aufgenommen wurde. Genauere Angaben zum Ort der Aufnahme wollte das LfU nicht machen, nach Informationen unserer Zeitung soll das Foto im Ammergebirge in der Gegend von Schloss Linderhof entstanden sein, das zur Gemeinde Ettal gehört.
Laut Landesamt ist es gut möglich, dass es sich bei dem Tier um denselben Bären handelt, der zuvor bereits mehrfach in Tirol von Wildtierkameras erfasst wurde und der bei Balderschwang im Allgäu einen Haufen hinterlassen hat. Das Tier verhalte sich weiterhin sehr scheu und unauffällig.
Die Almbauern aus der Region reagieren bislang gelassen auf den ersten Bären in Bayern seit Bruno im Jahr 2006, der manchen Tierhaltern rund um Garmisch-Partenkirchen noch negativ in Erinnerung ist. „Wir hoffen, dass er so scheu bleibt. Solange es keine Schäden gibt, ist seine Anwesenheit nicht dramatisch“, sagt der oberbayerische Almbauernchef Josef Glatz aus Garmisch-Partenkirchen. „Aber die Tierhalter hier sind jetzt natürlich gewarnt.“ Zwar sei dass Vieh vielerorts schon abgetrieben, aber gerade rund um Garmisch-Partenkirchen seien wegen des milden Herbstes noch einige Tiere auf den Weideflächen.
Der Landesbund für Vogelschutz zeigte sich erfreut über den Nachweis. Wenn es sich, wie vermutet, um dasselbe Tier wie im Allgäu handle, dann habe der Bär in drei Wochen eine Strecke von knapp 100 Kilometern zurückgelegt, teils durch stark touristisch geprägtes Gebiet. „Er hat sich dabei absolut unauffällig verhalten und ist somit weiterhin als Vorbild-Bär einzustufen“, so der LBV-Landesfachbeauftragte Andreas von Lindeiner. dg/hut